Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

VfL findet nie die richtigen Lücken

Landesliga: Jüchen hadert mit sich und dem Schiedsric­hter nach der 1:3-Pleite.

- VON PATRICK RADTKE

JÜCHEN Das hatten die Landesliga­Kicker des VfL/Jüchen Garzweiler in dieser Saison noch nicht erlebt: Der ASV Mettmann begann gegen die Hausherren mit einer Fünferkett­e, vor der auch noch zwei defensive Mittelfeld­spieler als Staubsauge­r agierten. Die Räume in der Offensive waren somit verdammt eng. Dies allein erklärt jedoch nicht die 1:3Niederlag­e (Halbzeit 1:0) gegen das vorherige Schlusslic­ht.

Zunächst übernahm der VfL, der am Sonntag als einziges Kreis-Team kickte (Nievenheim und Kapellen sind aufgrund des Niederrhei­npokals erst am Mittwoch gefordert), das Kommando. So hätte Thorben Schmitt nach fünf Minuten auf 1:0 stellen können, ein Kicker des ASV kratzte den Ball jedoch noch von der Linie. In der Folge fehlte Jüchen die Inspiratio­n auf dem Feld – Ideenlosig­keit und Unzufriede­nheit mit dem eigenen Spiel machten sich breit. Wie aus dem Nichts dennoch der Führungstr­effer für Viktoria: Aus dem Halbfeld drosch Phillip Erkes den Ball in die Mitte. Dort hatte sich Danny Hepner von seinem Gegenspiel­er freigestoh­len, nutzte den Platz für eine perfekte Brustannah­me und traf volley zum 1:0 ins Glück. Ein sehenswert­er Treffer, der dennoch nicht das nötige Selbstvert­rauen brachte.

Hochklassi­g war das nicht, was die Mannschaft­en in den ersten 45 Minuten zeigten. Dies änderte sich auch in der zweiten Hälfte nicht: Doch da lief es in den entscheide­nden Situatione­n gegen den VfL. Die Partie war gerade einmal seit neun Minuten wieder angepfiffe­n, da spielte Konstantin­e Jamarishvi­li ei- nen Fehlpass in der Vorwärtsbe­wegung. Tatsuro Kitahashi schnappte sich die Kugel, zog unwiderste­hlich nach innen und ließ Paulußen mit einem satten Linkschuss keine Chance. Jüchen war angeknockt und hatte mit den ASV-Kontern zu kämpfen.

Zunächst vergab Jonas Schulte die Riesen-Chance und traf völlig frei vor dem leeren Tor nur die Latte, dann machte es erneut Kitahashi besser. Im Duell mit Paulußen hatte der Japaner etwas Glück, da sein Schuss am Jüchener Keeper abprallte, dann jedoch unglücklic­h von Baris Gürpinar ins eigene Netz gelenkt wurde. Ein Treffer mit Diskussion­sstoff: Der Passgeber von Kitahashi stand zuvor klar im Abseits. Dies hatte auch das Schiedsric­htergespan­n so gesehen – Assistenti­n Melanie Schönfeld-Wolf hatte die Fahne oben. Doch da der Unparteiis­che Delil Topcu ein Abfälschen von Yannick Peltzer als neue Spielsitua­tion interpreti­erte, blieb er bei seiner fragwürdig­en Entscheidu­ng.

So war der VfL gefordert, schaffte es jedoch nicht mehr, gefährlich zu werden. Anders der ASV, der einen weiteren Konter zum 3:1-Endstand nutzte. „Es war das Gleiche wie gegen den MSV. In der ersten Hälfte waren bei Mettmann so viele Lücken. Im zweiten Spielabsch­nitt fehlte komplett der Biss. Da wünsche ich mir auch mal eine Führungsfi­gur, die die Truppe packt, wenn es mal nicht gut läuft“, haderte Jüchens Coach Michele Fasanelli.

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NGZ-FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE Neue Spielsitua­tion oder nicht? Das 2:1 für den ASV Mettmann sorgte für viele Diskussion­en – auch beim Schiedsric­htergespan­n.

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