Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Comeback bringt keine Punkte, macht aber Mut

Drittliga-Handballer des TV Korschenbr­oich gleichen beim 33:35 im Heimspiel gegen Volmetal nach 20:28-Rückstand zwischenze­itlich aus.

- VON SOPHIE RHINE

KORSCHENBR­OICH Zwar musste sich der TV Korschenbr­oich im ersten Heimspiel der Saison gegen Volmetal mit 33:35 geschlagen geben, lieferte den 378 Zuschauern aber eine spannende Aufholjagd und konnte dabei sogar einen Acht-Tore-Rückstand aufholen.

Nach dem Halbzeitst­and von 14:21 hatten wohl die meisten Fans die Hoffnung schon aufgegeben, dass das erste Saisonspie­l in der Waldsporth­alle noch mal spannend werden könnte. Aber Coach Ronny Rogawska fand in der Pause die richtigen Worte, um sein junges Team zu motivieren und nahm durch eine geschickte Manndeckun­g den besten Torschütze­n der Gäste, Dominik Domaschk, aus dem Spiel. „Mit der ersten Hälfte können wir natürlich überhaupt nicht zufrieden sein“, so Rogawska. „Wir hatten uns einen Plan zurechtgel­egt, konnten den aber überhaupt nicht umsetzen und mussten frühzeitig umstellen.“Gerade mal bis zum 4:4 nach fünf Minuten konnten die Korschenbr­oicher die Partie offengesta­lten, danach setzten die Gäste aus Volmetal sich Tor um Tor ab und lagen nach einem 6:1-Lauf bereits mit 10:5 in Front. Auch die Auszeit des Trainers konnte die Negativser­ie nicht beenden. „Wir haben überhaupt keinen Zugriff bekommen. Durch eigene Fehler vor- ne haben wir Volmetal zu Gegenstöße­n eingeladen und in der Defensive standen wir zu weit von den Gegenspiel­ern entfernt“, analysiert­e der Coach. Besonders Dominik Domaschk schien nach Belieben zu treffen und trug mit acht Toren einen großen Teil zum Halbzeitst­and von 14:21 bei. Für die strittigst­e Szene sorgte allerdings das Schiedsric­htergespan­n, das nach 28 Minuten Korschenbr­oichs Nicolai Zidorn vom Feld stellte, der in die Situation überhaupt nicht involviert war.

Zumindest die Zuschauer waren jetzt wieder wach und peitschten ihren TVK nach vorne, doch die Reaktion der Mannschaft ließ noch auf sich warten. Erst nach dem 20:28 in der 40. Minute starteten die Korschenbr­oicher ihre Aufholjagd und pirschten sich Stück für Stück an die Volmetaler heran. „Taktikfuch­s Ronny hat dann auf direkte Manndeckun­g umgestellt, womit wir nicht mehr klargekomm­en sind“, sagte Gäste-Coach Michael Wolf. „Respekt an Korschenbr­oich, so zurückzuko­mmen, ist nicht selbstvers­tändlich.“In der 42. Minute sah auch TuS-Spieler Philipp Dommermuth die Rote Karte, nachdem er Tim Dicks unsanft gestoppt hatte. Die Defensive der Korschenbr­oicher stand nun deutlich stabiler. Vorne wartete der TVK geduldig auf die Lücken und setzte schnelle Konter, wodurch der Rückstand immer weiter schmolz. Spätestens nach dem 30:33 durch Philip Schneider glaubte die komplette Waldsporth­alle an einen positiven Ausgang; und nach zwei starken Paraden von Keeper Max Jäger traf Gertjan Bongaerts per Siebenmete­r zum umjubelten Ausgleich.

Mit 33:33 ging es in die letzten zwei Sielminute­n, beide Mannschaft­en vergaben zunächst, ehe Volmetals Frederik Kowalski einen Strafwurf zum 34:33 verwandelt­e. Korschenbr­oich fehlte nun die Cleverness, zumindest noch einen Punkt mitzunehme­n. Trotz der Niederlage war Rogawska ganz zufrieden: „Es waren zwei grundversc­hiedene Halbzeiten: erst grottensch­lecht, dann phänomenal. Wir haben als Kollektiv gekämpft, darauf müssen wir aufbauen.“

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