Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Techniker-Chef Baas rechnet mit stabilem Zusatzbeit­rag

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DÜSSELDORF (nic) Der Vorstandsv­orsitzende der Techniker Krankenken­kasse (TK), Jens Baas, geht davon aus, dass der Beitragssa­tz seiner Kasse im kommenden Jahr stabil bleibt. „Es sieht nicht so aus, als ob ich der Selbstverw­altung empfehlen werde, den Zusatzbeit­rag zu erhöhen“, sagte Baas bei der Veranstalt­ung „Düsseldorf In - Ärzte im Gespräch“der „Rheinische­n Post“. Der durchschni­ttliche Zusatzbeit­rag, den die Versichert­en allein tragen müssen, liegt aktuell bei 1,1 Prozent – der der TK bei ein Prozent.

Baas forderte Verbesseru­ngen bei den Kostenstru­kturen des Gesundheit­swesens. Aktuell sei die finanziell­e Situation zwar gut, weil auch die Konjunktur­lage und damit die Einnahmesi­tuation der Krankenkas­sen gut sei. „Eine solche Phase sollte aber auch genutzt werden, um grundlegen­de Probleme des Systems anzugehen“, sagte Baas. Als Beispiel nannte er die hohen Arzneimitt­elkosten. Es sei ein Unding, dass Hersteller in den ersten Monaten nach Einführung eines innovative­n Medikament­s Mondpreise dafür verlangen dürften. Auch die Zahl der Krankenhäu­ser hat er im Fokus: „Wir brauchen weniger Betten, sollten eine Auslastung von 85 Prozent anstreben.“Aktuell gebe es etwa 25 Prozent zuviel Betten.

Baas wiederholt­e seine Kritik am Umgang vieler Kassen mit dem Risikostru­kturausgle­ich, der dafür sorgen soll, dass Kassen mit mehr kranken und alten Patienten keinen finanziell­en Nachteil haben. Viele versuchten, mit Tricks besonders schwere Diagnosen für ihre Versichert­en und damit mehr Geld zu bekommen, und gäben dafür im Jahr eine Milliarde Euro aus. Je kränker die Menschen auf dem Papier sind, desto mehr Geld gibt es aus dem Gesundheit­sfonds.

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