Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Kaarst hat Vorbildcharakter“
Bis 2022 soll jedes „Ikea“-Land ein nachhaltiges Einrichtungshaus haben
Herr Brodin, was ändert sich für den Kunden?
JESPER BRODIN Sie finden hier natürlich deutlich mehr als im alten Einrichtungshaus. Aber wir haben in Kaarst auch die modernsten Ausstellungsräume von Ikea, es geht um Inspiration für ein neues Wohnen, beispielsweise im Bereich Wohnzimmer. In unseren Studien sehen wir, dass Menschen dort heute anders leben wollen. Klar, es wird immer noch auf dem Sofa sitzende TV geschaut, aber das Wohnzimmer ist vor allem ein Ort des Zusammenseins geworden. Dafür bieten wir neue Ideen.
Ikea in Kaarst stand bislang nicht unbedingt für Innovation…
BRODIN Wir sind schon lange am Standort, aber wenn Sie heute 150.000 Ikea-Mitarbeiter fragen, würden wohl die allermeisten Kaarst nicht kennen. Wenn Sie diese Leute in einem Jahr fragen, wird sich das geändert haben. Kaarst wird mit diesem Haus eine kleine Berühmtheit. Hier bringen wir erstmals alle Komponenten eines nachhaltigen Einrichtungshauses zusammen. Dieses Haus ist außergewöhnlich. Wir sparen beim Ausstoß von CO2, wir nutzen das Dach, um unseren eigenen Strom zu produzieren, wir nutzen Regenwasser.
Kann Kaarst damit auch als Vorbild für andere Häuser sein?
BRODIN Absolut! Kaarst hat Vorbildcharakter für unsere künftigen Planungen. Wir werden genau prüfen, was hier gut funktioniert und diese Erkenntnisse als nächstes für den Bau eines Neubaus in München nutzen. Kaarst ist der Anfang einer Entwicklung, nicht nur für Deutschland. Bis 2022 wollen wir in jedem Land, in dem wir vertreten sind, ein nachhaltiges Haus eröffnet haben. Aber schon jetzt ist das Thema Nachhaltigkeit für jeden Neubau von hoher Bedeutung. cbo INTERVIEW Seite B1