Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Alter Schwede! Der Landrat als Kassierer
Ikea Kaarst ist auch auch Teil der „KlimaExpo.NRW“, einer Initiative der NRW-Landesregierung. Da werden einzelne Schritte gezählt.
KAARST Am Wochenende werden erneut tausende Besucher das neue Ikea-Haus aufsuchen. Vermutlich auch wesentlich mehr als am gestrigen Eröffnungstag, so dass die Verkehrsführung sich beweisen muss. Der große Ansturm blieb erst einmal aus Die Stadt hatte Halteverbote ausgewiesen, in Neuss wurde vor einem Verkehrschaos gewarnt – zumindest gestern waren all diese Maßnahmen zunächst überflüssig. Der allergrößte Ansturm auf die Ikea-Neueröffnung im Gewerbegebiet Hüngert blieb aus. „Es läuft gut“, resümierte Hausleiter Stephan Laufenberg am Nachmittag und meinte damit sowohl den ersten Verkaufstag als auch die Verkehrslage vor dem Einrichtungshaus.
1280 Parkplätze hält das Gelände bereit, mehrere Dutzend Anweiser hat das Unternehmen extra für die ersten Tage engagiert. In kurzen Abständen werden die Autofahrer ab der Einfahrt auf das Gelände per Handsignal zur nächsten freien Parkbucht oder wieder zurück in Richtung Holzbüttgener Weg und A 57 gelotst.
Für Verwirrung sorgt lediglich der Linksabbieger an der Kreuzung zum Hüngert, den manch Besucher für die Einfahrt zum Parkplatz hält. Zum Nachmittag hin müssen immer mehr Besucher auf die Stellflächen im hinteren Bereich ausweichen, am frühen Abend brauchten Besucher auf der Hans-DietrichGenscher-Straße etwas Geduld - das befürchtete Chaos blieb jedoch bis zum ersten Verkaufsschluss aus.
„Wir haben bewusst den Donnerstag für die Eröffnung ausgesucht“, sagte Ikea-Sprecherin Chantal Gilsdorf. Am Montag durften zunächst die Mitarbeiter als Testkunden fungieren, am Dienstag die sogenannten „Family“-Mitglieder, am Mittwoch wurde dann letzte Hand für die Eröffnung angelegt. „Den großen Ansturm erwarten wir ab Freitagnachmittag und den ganzen Samstag über“, sagte Gilsdorf.
Bis zu 14.000 Kunden pro Tag hatte Laufenberg zuletzt als Ziel für die Eröffnung ausgegeben. Gestern zählte das Unternehmen bis um 17 Uhr etwa 8000. Zufrieden sei man damit, aber Laufenberg blickt schon voraus: „Wir haben jetzt noch zwei weitere turbulente Tage vor uns.“Dann wird sich auch zeigen, ob das Verkehrssystem im neuen Gewerbegebiet wirklich so stressresistent ist. Bürgermeisterin und Landrat jobben an der Ladenkasse
Rund 9000 Euro kamen zusammen, als Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke von 11 bis 12 Uhr an den Selfscanning-Kassen die Kunden bedienten. Ikea stockte anschließend auf 10.000 Euro auf. Das Geld geht jeweils zur Hälfte an das von Nienhaus geförderte Projekt „Kleines Löwenherz“aus Kaarst. Petrauschke lässt die eingenommenen 5000 Euro dem Verein „Schmetterlinge“in Neuss zukommen. „Kleines Löwenherz“ist ein Gruppenund Kreativangebot für Kinder schwerkranker Eltern. Initiatorin des Projektes ist die in Kaarst lebende Kunsttherapeutin Ursula RingesSchages. Die Initiative „Schmetterlinge“begleitet Familien mit Kindern, die lebensbedrohlich erkrankt, behindert oder verstorben sind. Fußabdruck vom Ikea-Chef Schrittzähler für NRW-Initiative Mit der Eröffnung des „More Sustainable Store“wird Ikea Kaarst auch Teil der „KlimaExpo.NRW“, einer Initiative der NRW-Landesregierung, die sich für den Klimaschutz engagiert und innovative Projekte auszeichnet.
„Ikea zeigt mit dem weltweit nachhaltigsten Einrichtungshaus, dass Gewerbeimmobilien und klimagerechtes Bauen wunderbar zusammen passen“, sagte Heinrich als Dornbusch, Geschäftsführer der „KlimaExpo.NRW“. Ikea werde ab jetzt Vorreiter dieser Landesinitiative, meinte er.
Um dies sichtbar zu untermauern, bat er den neuen Einrichtungshaus-Chef Stephan Laufenberg um dessen persönlichen Fußabdruck. Die Initiative zählt nämlich einzelne Schritte bis zum Erreichen der Klimaziele bis zum Jahr 2022. Mit dem neuen Ikea-Haus ist der 266. Schritt erreicht. 1000 Schritte sollen es insgesamt werden. 20.000 Euro von Ikea-Stiftung für Kaarster Jugendhaus „Die Insel“Einen Scheck in Höhe von 20.000 Euro überreichte Stephan Laufenberg an Katja Blume, Leiterin der Jugendeinrichtung „Die Insel“am Asternweg in Kaarst. Das Geld werde einem zweijährigen Projekt zugute kommen, das sich um die nachhaltige Integration von Menschen mit Migrationshintergrund widmet, so Blume. Die Diplom-Pädagogin lei- tet seit 2003 gemeinsam mit der Erzieherin Mirushe Murtezani die Einrichtung der Malteser.
Kinder und Jugendliche zwischen sechs bis 18 Jahren können kostenlos und ohne Anmeldung ihre Freizeit in der „Insel“verbringen. Online-Bürgerforum bleibt Kommunikationsplattform Ikea will ein guter Nachbar sein. Das hat der Konzern immer wieder erklärt und deshalb seit Beginn der Planungen des neuen Einrichtungshauses den Dialog gesucht. Kaarster Bürger sowie Mitarbeiter konnten sich beispielsweise an Umfragen beteiligen, um ihre Vorschläge und Wünsche einzubringen.
Von der gesamten Planungsphase bis heute ist das Online-Bürgerforum unter www.buergerforumkaarst.de eine zentrale Kommunikationsplattform zwischen dem Konzern und Interessierten. Dieses Forum werde auch nach der Eröffnung des Hauses weiter als zentrale Anlaufstelle für Informationen und Anfragen rund um das Haus dienen, so Ikea. Spielplatz und Basketballfeld immer geöffnet In Kooperation mit dem Naturschutzbund (Nabu) wurde für das Einrichtungshaus ein OutdoorKonzept mit vielen Grünflächen entwickelt. So wird es auf dem Gelände unter anderem mehrere Nabu-Gärten zum Schutz der Artenvielfalt geben. Diese bieten Platz für Tiere wie Igel, Fledermäuse, oder Eidechsen. Hinter dem Einrichtungshaus wurde zudem eine große Streuobstwiese angelegt. Spiel- und Sportmöglichkeiten wie etwa ein großer Spielplatz, ein Street- Basketballfeld sowie ein Grillplatz stehen künftig allen Menschen aus Kaarst und Umgebung zur freien Verfügung. Die Freizeitangebote können auch unabhängig von den Öffnungszeiten des Einrichtungshauses genutzt werden.