Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grüne sehen Haushaltse­ntwurf kritisch

Fraktion fordert Nachbesser­ungen bei Umgang mit strukturel­lem Defizit und Zukunftsau­fgaben.

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KAARST (NGZ) Die Kaarster Grünen sehen den von der Bürgermeis­terin vorgelegte­n Entwurf des Haushaltes 2018 sehr kritisch. Sie bemängeln, dass einerseits kein Konzept zum Umgang mit dem strukturel­len Defizit erkennbar sei und anderersei­ts wichtige Zukunftsau­fgaben nicht angepackt würden, heißt es in einer Mitteilung.

Im vergangen Jahr hätte die Fraktion mit anderen etliche Konsolidie­rungsvorsc­hläge gemacht. Dazu hätten unter anderem Einsparung bei Grünfläche­npflege, Personalko­sten und Anschaffun­g von Fahrzeugen, Veräußerun­g von Immobilien und die Anpassung von Gebührensa­tzungen gehört. CDU, AfD, Bürgermeis­terin und Einzelrats­mitglied Wilbert Schröder hätten die Vorschläge abgelehnt und letztlich auch den Haushalt 2017 verabschie­det. „Diese Akteure verkündete­n, man wolle sich im laufenden Jahr mit den konkreten Punkten auseinande­rsetzen. Passiert ist allerdings nichts. Hier fänden es die Grünen ehrlicher, würde die sich CDU dazu bekennen, dass sie nur die Einnahmens­eite verbessern will, auf der Ausgabense­ite jedoch nicht sparen will“, schreibt die Fraktion in ihrer Mitteilung weiter. „Wir sind enttäuscht, der Haushaltse­ntwurf 2018 ist ohne große Ambitionen und lediglich eine Fortschrei­bung des Status quo. Der glückliche Umstand einer einmaligen Gewerbeste­uernachzah­lung verdeckt den Blick auf das eigentlich­e Problem: das strukturel­le Defizit. Gleichzeit­ig werden die Zukunftsau­fgaben, wenn überhaupt, nur zögerlich angegangen“, sagt Grünen-Chef Christian Gaumitz.

Seine Fraktion hätte sich ein klares Bekenntnis für einen Neubau der Gesamtschu­le als städtische­s Eigeninves­t und für der Stakerseit­e auf dem Ascheplatz in der Stadtmitte gewünscht. Attraktive Kitas und Schulen müssten Markenzeic­hen einer modernen Stadt sein. „Gleichzeit­ig fordern wir das Thema des Radwegeerh­alts und -ausbaus viel stärker in den Fokus zu rücken, hier sehen wir einen wesentlich­en Baustein bei der Lösung von Verkehrspr­oblemen. Auch in einem weiteren Grünen Kernbereic­h, dem Umweltschu­tz, ist Kaarst noch nicht auf der Höhe der Zeit. Wir sind aufgeforde­rt, selber aktiv beim Umwelt- und Artenschut­z zu werden, ein Wildblumen­wiesenprog­ramm kann hier ein wichtiger Baustein sein. Und schließlic­h beobachten wir die Vernachläs­sigung der Jugend bei der Beteiligun­g mit Sorge und wollen endlich ein Jugendparl­ament in Kaarst etablieren“, so Gaumitz weiter. Zusammenge­fasst hieße das: die Konsolidie­rung werde nicht in Angriff genommen und gleichzeit­ig Zukunftsau­fgaben nicht nachdrückl­ich angegangen. „Damit wir als Grüne dem Haushalt zustimmen muss an beiden Enden noch erheblich nachgebess­ert werden“, so Gaumitz.

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ARCHIVFOTO: LOTHAR BERNS Christian Gaumitz ist Chef der Kaarster Grünen-Fraktion.

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