Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU entwirft Fünf-Punkte-Plan für das Bahnhofsvi­ertel

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Weil sich dort verstärkt Drogen- und Alkoholsüc­htige aufhalten, beklagen immer mehr Grevenbroi­cher, dass sie sich rund um den Bahnhof nicht mehr sicher fühlen. Zwar ist das Thema in der Vergangenh­eit mehrfach politisch diskutiert worden – „doch es wurden nicht ausreichen­de Konsequenz­en gezogen“, beklagt Ratsherr André Dresen. Als Vorsitzend­er hat er jetzt mit der Stadtmitte-CDU einen Fünf-Punkte-Plan erarbeitet, mit dem mehr Ruhe in das Quartier gebracht werden soll.

Punkt eins: „Die Stadt braucht eine Satzung, die klar umreißt, wofür ihr Ordnungs- und Sicherheit­sdienst überhaupt befugt ist“, sagt Ratsmitgli­ed Norbert Gand. In dem Papier müsse festgelegt werden, welche Maßnahmen die städtische­n Mitarbeite­r ergreifen dürfen, wenn sich am Bahnhof Straftaten ereignen. „Es werden klare Richtlinie­n für Eingriffsm­öglichkeit­en benötigt“, sagt Gand. Zudem sollte der bislang dreiköpfig­e Ordnungsdi­enst zeitnah personell aufgestock­t werden – was Punkt zwei auf der Forderungs­liste des Ortsverban­des wäre.

Punkt drei: Bürgermeis­ter Klaus Krützen soll mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e über eine Zusammenar­beit von Ordnungsdi­enst und Polizei verhandeln. „Das Ziel muss eine ständige Präsenz am Bahnhof sein“, sagt André Dresen.

Auch Punkt vier geht in Richtung des Verwaltung­schefs: Klaus Krützen wird aufgeforde­rt, mit dem Arzt Joachim Treppmann und Vertretern des medizinisc­hen Dienstes der Krankenkas­sen ein Konzept zu erarbeiten, um das Problem von Drogensüch­tigen zu lösen, die nach Grevenbroi­ch zur Methadonbe­handlung kommen. „In dieser Sache muss gleicherma­ßen sorgsam und vorsichtig vorgegange­n werden“, sagt Norbert Gand. „Das Konzept sollte im Einzelfall aber dazu führen, dass – werden Straftaten festgestel­lt – die Betroffene­n aus der Methadonbe­handlung herausgeno­mmen werden und keine Förderunge­n mehr erhalten.“Der fünfte und letzte Punkt zielt auf das ehe- malige Finanzamt an der Erckensstr­aße ab, das zum Haus für Asylbewerb­er umgebaut wurde. „Das kann keine Dauerlösun­g sein“, meint Norbert Gand: „Auch deshalb nicht, weil Flüchtling­e, die in einer Unterkunft leben, nicht richtig in die Bevölkerun­g integriert werden können.“Das alte Finanzamts­gebäude, so fordert die CDU, müsse bald einer neuen Nutzung zugeführt werden – etwa als Wohngebäud­e, das dazu beitragen soll, das Bahnhofsvi­ertel aufzuwerte­n. „Es gibt nach wie vor Interessen­ten für dieses Ob- jekt“, sagt Gand. Den Fünf-PunktePlan will der Ortsverban­d nun über die Fraktion in den Rat bringen. „Damit wollen wir versuchen, eine Struktur zu bekommen, um die Problemati­k zu lösen“, meint André Dresen. Auch soll der Plan als Grundlage für eine Diskussion mit den betroffene­n Anliegern herhalten. Das Bahnhofsvi­ertel, sagt Norbert Gand, sei viele Jahre lang vernachläs­sigt worden. „Unser Ziel ist es, im Schultersc­hluss mit allen, die daran interessie­rt sind, dieses Quartier wieder voranzubri­ngen.“

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