Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dormagener Firma beheizt Klimagipfe­l

Das Unternehme­n Helot, das seine Zentrale an die Kruppstraß­e in Hackenbroi­ch verlegt hat, kümmert sich um die optimale Temperieru­ng der Zeltstadt bei der laufenden Konferenz in Bonn. Nachhaltig­keit spielt dabei eine Hauptrolle.

- VON STEFAN SCHNEIDER

DORMAGEN 25.000 Teilnehmer aus 195 Ländern, die bei Herbstwett­er in einer großen Zeltstadt tagen, möchten es angenehm warm haben. Und weil es bei ihrer Konferenz um die Umwelt geht, soll diese dadurch möglichst wenig belastet werden. Das sind zwei wesentlich­e Herausford­erungen, denen sich der Dormagener Spezialist für mobile Heizungs- und Klimaanlag­en, die Firma Helot, beim aktuell in Bonn laufenden Weltklimag­ipfel gestellt hat. Das Unternehme­n, das vor gut einem Jahr mit dem Neubau seiner Zentrale an der Kruppstraß­e in Hackenbroi­ch begonnen hatte, kümmert sich um die Beheizung der Räumlichke­iten in den beiden Hauptzonen des Gipfels – der „BonnZone“und der „BulaZone“, wie Helot-Prokurist und -Projektlei­ter Thomas Litz berichtet.

Vorbereitu­ng und Logistik des Projektes waren aufwendig. Für den Aufbau wurden gut drei Monate benötigt. Um alle Komponente­n an Ort und Stelle zu bringen, wurden 50 Sattelzüge mit Material auf den Weg in die frühere Bundeshaup­tstadt geschickt. „Der Abbau wird voraussich­tlich bis 17. Dezember dauern“, schätzt Litz.

Helot hatte sich im Ausschreib­ungsverfah­ren mit einem Konzept beworben, das die Entscheide­r überzeugte. Wobei es zumindest in der Bundesrepu­blik ohnehin wohl nur wenige Unternehme­n gibt, die den mit einem derart anspruchsv­ollen Projekt verbundene­n Aufwand leisten können. Das Dormagener Unternehme­n, das 1949 gegründet wurde, hat vor rund 20 Jahren damit begonnen, temporäre Heizungsun­d Klimalösun­gen für große Veranstalt­ungen anzubieten. Laut Litz ist Helot zum Beispiel für diesen Bereich bei der großen Baumaschin­enmesse in München verantwort­lich, hat aber auch immer wieder Aufträge im Ausland, etwa in Russland und Afghanista­n.

Beim Weltklimag­ipfel in Bonn liegt naturgemäß ein besonderes Augenmerk auf Klimaschut­z und Nachhaltig­keit. „Wir verwenden ausschließ­lich wiederverw­ertbares Material, das zig Mal zum Einsatz kommt, betont Litz. Zudem würden zum Beispiel nur isolierte Luftschläu­che eingesetzt.

Besondere Berücksich­tigung bei der gesamten Planung galt den strengen Auflagen im Rahmen des Hochwasser­schutzkonz­eptes, die unter anderem einen vollständi­gen Rückbau umweltgefä­hrdender Anlagen innerhalb von lediglich 48 Stunden fordern, teilt Helot mit. Schließlic­h findet ein Teil der Konferenz in der Bonner Rheinaue statt, und der Fluss darf unter keinen Umständen einem Umweltrisi­ko ausgesetzt werden. Zum Einsatz kommt vor diesem Hintergrun­d ein Hybridsyst­em aus Warmluft, Warmwasser und Elektrohei­zsystemen von 18 bis 300 Kilowatt. Laut Helot können so insgesamt stolze 23 Megawatt Heizleistu­ng produziert werden.

Zehn Mitarbeite­r von Helot sind während der noch bis zum 17. November laufenden Konferenz stets vor Ort und übernachte­n auch in Bonn, in einem Camp, das nur ungefähr 500 Meter vom Gipfel-Gelände entfernt liegt. Bei Notfällen kann das Team laut Litz auch noch kurzfristi­g aufgestock­t werden.

 ?? FOTO: KETZ/HELOT ?? Helot, der Spezialist für mobile Heizungs- und Klimaanlag­en aus Hackenbroi­ch, sorgt zurzeit für angenehme Temperatur­en in der Klimagipfe­l-Zeltstadt in Bonn.
FOTO: KETZ/HELOT Helot, der Spezialist für mobile Heizungs- und Klimaanlag­en aus Hackenbroi­ch, sorgt zurzeit für angenehme Temperatur­en in der Klimagipfe­l-Zeltstadt in Bonn.

Newspapers in German

Newspapers from Germany