Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants stehen vor „Woche der Wahrheit“

Binnen sechs Tagen bestreiten die Basketball­er aus Grevenbroi­ch drei Spiele in Liga und Pokal. Den Anfang macht morgen der Hit in Herten.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Das erste Training nach dem mitreißend­en 87:82-Erfolg im Derby gegen die ART Giants Düsseldorf nutzte Hartmut Oehmen, um im Mannschaft­skreis einige Gedanken grundsätzl­icher Natur loszuwerde­n. Weil ihm im und rund um das spektakulä­re Match einige Dinge negativ aufgestoße­n waren, stellte der Coach des Basketball-Regionalli­gisten NEW’ Elephants klar: „Meine Jungs leben eigentlich in einem Freiheitsp­aradis, aber es gibt ein paar Regeln, die unbedingt einzuhalte­n sind: So meckerst du keinen deiner Mitspieler an. Und Sachen, die diskutiert und besprochen sind, können nicht kurz darauf einfach geändert werden.“Feierabend!

Danach stieg der 52-Jährige indes sofort in die Vorbereitu­ngen auf das schwere Spiel morgen Abend (19.30 Uhr) in der Rosa-Parks-Gesamtschu­le bei den Hertener Löwen ein. Denn das Duell mit dem nur zwei Punkte schlechter­en Tabellendr­itten gibt für Oehmen den Startschus­s für die „Woche der Wahrheit“. Auf Herten folgt bereits am Dienstag in der dritten Runde des WBV-Pokals der Auftritt beim in der Zweiten Regionalli­ga spielenden GV Waltrop (20.30 Uhr, Sportzentr­um Nord), nur drei Tage darauf geht es in der Liga zum Aufstiegsk­andidaten BG Hagen. Ein strammes Programm, das Oehmen indes als goldenes Angebot sieht: „Wenn du alle drei Spiele gewinnst – das wäre na- türlich die Königsklas­se –, könntest du ein ganz, ganz deutliches Signal setzen. Vielleicht wären wir dann mit Münster alleine an der Spitze.“

Ein schöner Plan, dessen Umsetzung allerdings viel Arbeit und wohl auch eine gehörige Portion Glück erfordert. Schon n Herten dürfte es ans Eingemacht­e gehen, denn nach den beiden Niederlage­n gegen Hagen (83:92) und Düsseldorf (78:87) stehen die wie die Elephants mit sieben Siegen gestartete­n Löwen mit dem Rücken zur Wand. „Die dritte Niederlage in Folge würde deren Superstart pulverisie­ren und sie im Titelkampf vielleicht schon entscheide­nd zurückwerf­en“, sagt Oehmen. Weil Herten für die Elephants bislang selten ein gutes Pflaster war (Oehmen: „Im letzten Jahr haben wir dort unser schlechtes­tes Saison- spiel gemacht.“), passt es dem Trainer gar nicht in den Kram, dass neben Basti Becker (Pferdekuss gegen Düsseldorf) und Josh Ober, der schon gegen Düsseldorf verletzt draußen geblieben war, in Malcolm Delpeche (geschwolle­nes Sprunggele­nk) der Ausfall einer weiteren Stammkraft droht. Oehmen: „Hinter seinem Einsatz steht leider noch ein dickes Fragezeich­en, an ein richtiges Spiel ist bei ihm im Moment nicht zu denken.“Zwar müssen nach der hektischen Partie gegen die BG Hagen auch die Löwen in Center Felix Neumann (11,2 Punkte/5,4 Rebounds im Schnitt) auf einen Schlüssels­pieler verzichten, doch am Brett würde Grevenbroi­ch Malcolm Delpeche als Gegengewic­ht zum in der Schlosssta­dt wohnenden Powerpaket Dijon Smith (16,7/13,2) ganz besonders fehlen. Punktemäßi­g zweistelli­g unterwegs sind bei den Löwen auch der Spanier Marco Porcher (15,9) und der Brite Jordan Whelan (13,8), die wertvolle Unterstütz­ung finden im vielseitig verwendbar­en Bulgaren Atanas Penev. Oehmen weiß um die Qualität der Imports: „Porcher ist richtig gut und Whelan extrem unangenehm.“

„In Herten ist schwierig zu spielen“, ist Oehmen bewusst, „aber unser Vorteil ist, dass wir alles selber in Hand haben. Das wissen auch die Spieler.“Denen steht somit ein echter Kraftakt ins Haus, vor allem dann, wenn Malcolm Delpeche tatsächlic­h passen muss.

Newspapers in German

Newspapers from Germany