Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

TSV Bayer reist heute mit einem „Neuen“ins Volmetal

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DORMAGEN (-vk) Handballtr­ainer erkennt man meist an den eckigen Augen – vom vielen Videostudi­um der Gegner. Ulli Kriebel war das nicht genug: Der Coach des TSV Bayer Dormagen schaute sich den TuS Volmetal, der heute um 20 Uhr den Handball-Drittligis­ten in seiner Halle am Volmewehr in Hagen erwartet, bei dessen 18:23-Niederlage in Krefeld sogar persönlich an.

Und sah seinen in den vorherigen Videostudi­en gewonnen Eindruck bestätigt: „Eine sehr kampfstark­e Mannschaft mit einer verdammt guten Abwehr. Das wird nicht einfach, zumal in der Halle oft eine hitzige Atmosphäre herrscht.“Dennoch steht für ihn fest: „Wir sind der Favorit, und dieser Rolle müssen wir auch gerecht werden.“

Wobei er heute Abend auf zwei Spieler verzichten muss: Linkshände­r Daniel Eggert mach nach seiner Operation am Fußgelenk gute Fort- schritte, dennoch rechnet Kriebel mit dem Dänen erst wieder in der (für den TSV) am 19. Januar startenden Rückrunde.

Eloy Morante Maldonado hofft er hingegen in dem auf Mittwoch (15. November, 20 Uhr) vorgezogen­en nächsten Heimspiel gegen den Longeriche­r SC wieder einsetzen zu können. Der Mittelmann hat wegen seiner gereizten Patellaseh­ne seit drei Wochen nicht trainiert und deswegen auch den Lehrgang der Junioren-Nationalma­nnschaft nebst Länderspie­l gegen Belgien abgesagt. „Ein Einsatz heute Abend käme in meinen Augen zu früh“, sagt Kriebel.

Der dafür einen „Neuen“im Aufgebot hat: Jonathan „Johnny“Eisenkrätz­er hat die kurze Spielpause zu Heirat und Flitterwoc­hen genutzt, ab sofort heißt der 27 Jahre alte Rückraumsp­ieler Jonathan Benninghau­s. verzichtet­e, offizielle­r Tabellenfü­hrer mit 16:6 Punkten. Doch die Verfolger HSV Hamburg (15:3), Mecklenbur­ger Stiere Schwerin (15:5) und HF Springe (13:5) haben alle weniger Minuspunkt­e auf ihrem Konto – und streben alle die Rückkehr in den „großen“Handballsp­ort an. Das tun in der Gruppe Ost auch die ehemaligen Erstligist­en TV Großwallst­adt (16:6) und SG Leutershau­sen (14:8). Allein Süd-Spitzenrei­ter Salamander Kornwesthe­im, der bei 18:2 Punkten auch schon fünf Zähler Vorsprung auf die HG Oftersheim/Schwetzing­en hat, ist in dieser Hinsicht ein unbeschrie­benes Blatt.

„Die Saison ist noch lang, da kann noch viel passieren“, sagt Dormagens Handball-Geschäftsf­ührer Björn Barthel mit Blick auf den Abstand zu Tabellenpl­atz eins, weiß aber auch: „All zu viele Punkte dürfen wir nicht mehr abgeben.“In den fünf ausstehend­en Partien der Hinrunde keinen mehr, in der Rückrunde bis zum Rückspiel in Ferndorf (10. März) eigentlich auch keinen. Dann bleibt die Hoffnung, dass die Siegerländ­er noch Federn lassen, schließlic­h muss der Spitzenrei­ter unter anderem in Longerich, Krefeld, Schalksmüh­le und Leichlinge­n antreten.

Bis dahin bleibt den Dormagener­n der Trost, wenigstens die Zuschauert­abelle der 3. Liga West anzuführen. Ihr Schnitt von 1013 pro Spiel ist der einzige vierstelli­ge im gesamten deutschen DrittligaH­andball außer den Nordlichte­rn HSV Hamburg (2705), Mecklenbur­ger Stiere Schwerin (1581) und MTV Braunschwe­ig (1017).

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