Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der A 57-Ausbau bei Dormagen wird vermutlich im Herbst 2019 beginnen

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Autobahnan­schluss Delrath, Rastanlage Nievenheim, Umgehungss­traße Nievenheim, Ausbau der A 57 – für die Dormagener ist der Verkehr und die Planung von neuen Projekten ein zentrales Thema. Das größte ist der Ausbau der Autobahn 57 zwischen den beiden Anschlusss­tellen Kamp-Lintfort und Köln-Nord, der sich jetzt Dormagen nähert. Konkret: Im nächsten Jahr gibt es den Erörterung­stermin des Landesbetr­iebs Straßen-NRW als Bauherr mit der Bezirksreg­ierung und den sogenannte­n Einwendern. Im günstigste­n Fall liegt Anfang 2019 Baurecht vor, so dass frühestens im darauffolg­enden Herbst der Bau begonnen werden kann. Es geht zunächst um die exakt 9,060 Kilometer lange Passage zwischen dem Dreieck NeussSüd und dem Süden von Dormagen, Stadtgrenz­e zu Köln. Verbaut werden laut den aktuellen Planungen dann rund 75 Millionen Euro.

Für Straßen-NRW ist dieser Bereich ein anspruchsv­oller. Denn der Streckenab­schnitt führt an den Ortslagen Delrath und Horrem vorbei und damit stellt sich sofort das Thema Lärmschutz. Straßen NRWPlaner Athanasios Mpasios nennt in diesem Zusammenha­ng das Stichwort „Galerie“. Im Bereich von Horrem wird die A 57 auf eine Länge von rund 600 Metern überdacht, was zu einer deutlichen Lärmreduzi­erung für die dortigen Anwohner führen wird. „Das ist bautechnis­ch eine Herausford­erung“. Ebenso sind im Abschnitt Delrath Lärmschutz­wände vorgesehen.

Bevor auch nur ein Meter neue Fahrbahnde­cke verlegt wird, werden eine ganz Reihe anderer Arbeiten erledigt. Angefangen von Baumfällun­gen und Rohdungen sowie Leitungsve­rlegungen entlang der 9,1 Kilometer langen Trasse. Der bauliche Beginn wird danach bestimmt von der Errichtung­en von Bauwerken, wie Pumpenhäus­er mit Versickeru­ngsbecken, Lärmschutz­wänden und Brücken. In diesem Abschnitt geht es um neun Brücken, „die teilweise parallel abgerissen und breiter neu gebaut werden“, erklärt Mpasios. Nicht mehr dazu gerechnet wird die „Brandbrück­e, die ja dann fertig ist“. Zu den komplizier­ten Fällen gehört in diesem Bereich die Eisenbahnb­rücke (Strecke Dormagen – Grevenbroi­ch), weil es dann um Gespräche mit der Bahn über Sperrzeite­n geht. Laut Mpasios dürfte die „Galerie“auch zu den Maßnahmen gehören, die zuerst angepackt werden. Im Anschluss geht es dann um die Verbreiter­ung der Fahrbahnen von vier aus sechs Fahrstreif­en und um die Verlegung von „Flüsterasp­halt“, ein weiterer Baustein zur Lärmminder­ung.

Hinter Dormagen beginnt der letzte Bauabschni­tt des insgesamt 63 Kilometer langen Ausbauproj­ektes, der bis Köln-Nord noch einmal 9,5 Kilometer lang ist. Die Vorentwurf­splanung soll 2020 beginnen. Da die Strecke gleich mehrere Landschaft­sschutzgeb­iete und Wasserschu­tzzonen passiert, sind dort besondere Maßnahmen erforderli­ch. Klar ist, dass der Zeitplan des Landesbetr­iebs sofort ins Stocken kommt, wenn es bei der Beteiligun­g von Dritten in dem Verfahren zu Klagen kommt.

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F: LBER Der Ausbau von vier auf sechs Fahrstreif­en nähert sich Dormagen.

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