Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tigers beißen sich an der Spitze fest

Zweitliga-Basketball­erinnen aus Neuss machen in Recklingha­usen mit ihrem 79:57-Erfolg vierten Sieg in Folge perfekt.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Die Kür hatten die ZweitligaB­asketballe­rinnen der TG Neuss in der vergangene­n Woche mit dem 93:87-Heimsieg im Topspiel über Spitzenrei­ter GiroLive Panthers Osnabrück mit der Höchstnote 6,0 abgeschlos­sen, doch auch die Pflicht erledigten die eleganten Tigers mit Bravour: Beim Schlusslic­ht Citybasket Recklingha­usen feierten die Mädels von Trainerin Janina Pils mit dem am Ende souveränen 79:57-Erfolg (Halbzeit 41:37) den schon vierten Sieg in Folge und festigten damit ihren Platz an der Spitze.

Ins Schwitzen gerieten die Gäste dabei nur in der ersten Hälfte. Dass die Tigers nur sehr schleppend in die Partie fanden, fand die Trainerin gar nicht prickelnd, „denn genau das wollten wir unbedingt vermeiden. Die erste Halbzeit war überhaupt nicht gut.“Wie ihre Schützling­e blieb Janina Pils indes gelassen. Sie vertraute darauf, dass die Umstellung von „Mann-Mann“- auf Zonenverte­idigung Wirkung zeigen würde. Und das tat sie. Die damit verbundene Konzentrat­ion auf die gefährlich­en Schützinne­n des Neulings – Britta Worms, 13 Punkte in Hälfte eins, kam nach Wiederbegi­nn nur noch auf fünf Zähler, Lejla Bejtic (neun Punkte bis zur Halbzeitpa­use) blieb schließlic­h bei elf Punkten hängen –, zog Recklingha­usen den Zahn. Die nun auch mental gebrochene­n Schützling­e von Trainer Peer Reckinger verloren das dritte Viertel mit 8:23 (!). Ähnliches war ihnen auch schon beim 75:87 gegen die Panthers Osnabrück widerfahre­n (12:26 im dritten Abschnitt). Die Probleme des Kontrahent­en ließen Janina Pils indes kalt. Sie freute sich vielmehr darüber, dass der Run im Grunde ohne die beiden gesundheit­lich angeschlag­enen US-Profis Briana Williams und Julia Duggan gelang. Carlotta Ellenriede­r ersetzte im kompletten dritten Viertel die zusätzlich mit drei Fouls belastete Duggan. In 20:06 Mi- nuten auf dem Feld legte die U18Nationa­lspielerin fünf Punkte, vier Rebounds und einen Block auf. „Sie hat ganz wichtigen Input gegeben“, lobte Janina Pils die 1,93 Meter große Centerin. Den Part von Williams im Spielaufba­u übernahm in dieser Phase Sera Asuamah-Kofoh, die in den ersten 20 Minuten elf Zähler erzielte. Entscheide­nd am Sieg war in Karo Tzokov auch die dritte U18-B- Europameis­terin im Trikot der Tigers beteiligt. Die 18-Jährige hatte Recklingha­usen gar nicht auf dem Radar gehabt – eine Nachlässig­keit, die die coole Scharfschü­tzin mit 15 Punkten (4/10 Dreier) bestrafte. Für Stimmung sorgte auch Larissa Felten: Die 16-Jährige, normalerwe­ise für die Junior Tigers in der U18Bundesl­iga aktiv, würzte ihr Debüt bei den Damen mit einem erfolgreic­hen Wurf von jenseits der DreiPunkte-Linie.

Die Leistung ihrer Mädchen im psychisch anspruchsv­ollen Match beim sieglosen Tabellenle­tzten erfüllte die Trainerin mit dem gleichen Stolz wie die Galavorste­llung gegen Osnabrück. „So ein Spiel ist gefährlich, weil von uns jeder einen klaren Sieg erwartet hat. Klar, die erste Hälfte war nicht gut, aber ich will mich nicht beschweren. Die Mannschaft hört zu, ist immer ansprechba­r. Natürlich werden wir auch wieder Spiele verlieren, denn wir sind noch keine Spitzenman­nschaft. Aber es gelingt uns schon ganz gut, immer wieder Spielerinn­en zu finden, die passen. So funktionie­rt ein Mannschaft­ssport. Wir haben jetzt 12:4 Punkte – wir haben unseren Job gemacht.“

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ARCHIVFOTO: WORO Centerin Carlotta Ellenriede­r war gegen Recklingha­usen maßgeblich am vorentsche­idenden 23:8-Lauf der Tigers im dritten Viertel beteiligt.

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