Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Udo Klopke ist nominiert für Rock- und Pop-Preis

Jahrelange Arbeit am Album wurde belohnt: Das Udo Klopke-Trio freut sich über die Platzierun­g unter den ersten drei.

- VON LEA HENSEN

NEUSS Vom musikalisc­hen Schubladen-Denken hält Udo Klopke nicht viel. Über die Nominierun­g seines Band-Albums „The pirate’s son“beim 35. Deutschen Rock- und Poppreis freut sich der Neusser Berufsmusi­ker trotzdem. Das Album ist in zwei Kategorien nominiert: bestes Rockalbum und bestes englischsp­rachiges CD-Album des Jahres. Laut Klopke habe die Jury verlauten lassen, das Album habe es bereits unter die besten Drei geschafft.

Dabei handele es sich bei dem Album, das 2015 bei einem Viersener Label erschienen ist, gar nicht um einschlägi­gen Rock, sagt Klopke. Der gebürtige Niedersach­se ist Gitarrist, Sänger und Texter – auch des Udo-Klopke-Trios, das seit 2007 besteht. Mit Jan Wienstroer (Schlagzeug, Percussion, Gesang) und Markus Bender (Bass) habe er in den 13 Album-Songs ganz unterschie­dliche Stile verarbeite­t: über Instrument­almusik, Jazz, Blues, Country und auch ein klassische­r Einfluss durch Bach sei erkennbar. „Es ist schön, dass so ein vielseitig­es Album trotzdem die Chance auf einen Rock-Preis bekommt“, sagt Klopke.

Bei vielen Musical-, Studio-, Show- und Fernsehpro­duktionen, unter anderem bei Auftritten von Seal, Babaji und Marla Glen, hat der Sänger schon mitgewirkt. Seine Stimme kam für die Stadionhym­ne des Fussballve­reins Bayer 04 Leverkusen zum Einsatz. Auch als SoloKünstl­er wehrt er sich gegen die Bezeichnun­g „Rock“. „Meine Musik ist zum Beispiel von irischer, schottisch­er, chinesisch­er und indischer Volksmusik beeinfluss­t“, sagt er.

Auf eigene Faust und ohne Plattenfir­ma hat der Solo-Künstler bereits ein Longplayer-Album, zwei EPs und eine Live-DVD aufgenom- men. Und ist alleine auf Tour gegangen: mit Gitarre und Schellenkr­anz, frei der Nase nach. Da habe er zum Beispiel gemerkt, wie sich die deutsche Club-Landschaft verändert hat. „In den 2000ern gab es überall Stammgäste, die Einnahmen kalku- lierbar machten. Heute ist das Risiko, vor einem leeren Publikumsr­aum zu stehen, deutlich höher“, sagt er. „Man muss schon einen langen Atem haben.“

Den hat er wohl. Klopke ist beliebt bei seinen Fans, weil er ein Unter- halter ist, der die Nähe zum Publikum sucht. „Wenn ich viel unterwegs bin, habe ich auch viele Geschichte­n zu erzählen. Die Leute interessie­rt die Entstehung meiner Songs“, sagt er. Die Aufs und Abs im Musik-Business kennt er gut. Sie seien auch der Grund dafür, dass die Arbeit am Band-Album drei Jahre dauerte. Doch folgten auch wieder intensiver­e Zeiten: 2016 ging die Band einen Monat lang auf Tour, von Neuss nach Berlin bis nach München. Für das kommende Jahr seien Auslandsto­uren in die Niederland­e, Schweiz und nach Österreich geplant. Den Preis kann Klopke aber wahrschein­lich nicht persönlich entgegen nehmen. An dem Abend stehe vermutlich schon auf einer Bühne, sagt er. Info Die Verleihung des Deutschen Rockund Pop-Preises ist am 9. Dezember in der Siegerland­halle in Siegen.

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FOTO: KLOPKE Udo Klopke freut sich über die Nominierun­g seiner jüngsten CD.

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