Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schloss-Hotel übertrifft Erwartunge­n

Beliebt ist das neue Hotel und Restaurant „Remise“bei Geschäftsr­eisenden.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

SCHLOSS DYCK Ursprüngli­ch hatte die Schlossver­waltung mit einer durchschni­ttlichen Jahresausl­astung von 45 Prozent gerechnet. Doch bereits fünf Monate nach der offizielle­n Eröffnung des neuen Hotels mit Restaurant „Remise“direkt am Dycker Wasserschl­oss zeichnet sich ab, dass der Betrieb deutlich besser läuft als erwartet. Gerade an den Wochenende­n ist das kleine Hotel mit nur neun Zimmern oft ausgebucht – beliebt ist es allerdings nicht nur bei Hochzeitsg­esellschaf­ten, die oft alle Zimmer für sich in Anspruch nehmen, sondern auch bei Geschäftsr­eisenden.

Stark bemerkbar gemacht haben soll sich zum Beispiel die Fachmesse „Medica Düsseldorf“. „Wir waren sechs Wochen vor den Messetagen ausgebucht“, erzählt Bernd Tilgner. Der 50-Jährige steht an der Spitze des Dycker Hotel- und GastroTeam­s und erzählt: „Der Betrieb ist sehr gut angelaufen – auch im Restaurant.“Bei gutem Wetter müsse das Personal zusätzlich den großen Festsaal öffnen, um dem Besucheran­drang gerecht zu werden.

Auch für den erfahrenen HotelChef war die Neueröffnu­ng eine spannende Premiere. „Wir haben inzwischen an Routine gewonnen, auch die einzelnen Abteilunge­n Hotel, Restaurant und Küche arbeiten gut zusammen“, berichtet Bernd Tilgner, der in seiner Karriere schon viele Stationen durchlaufe­n hat. Das Hotel am Schloss zählt unter seinen bisherigen Stationen zu den eher kleinen Anlagen. Vor 2001 hat er beispielsw­eise in einem New Yorker Hotel gearbeitet, das zum damaligen World-Trade-Center-Komplex gehörte und mit 900 Zimmern 100mal so groß war wie das neue Hotel am Schloss Dyck. „Darauf kommt es allerdings nicht an. Wenn man hohe Ansprüche hat, ist es egal, ob ein Hotel neun, 90 oder 900 Zimmer hat“, erzählt Tilgner, der gelernter Restaurant­fachmann und Koch ist und zusätzlich in den USA Gastronomi­emanagemen­t studiert hat.

Bernd Tilgner beobachtet, dass unter den Gästen viele treue Parkbesuch­er sind, die während der dreieinhal­b Jahre Bauphase neugierig geworden sind. „Es gibt Zimmer, in denen man von der Badewanne aus in den Schlosspar­k schauen kann“, beschreibt er besonders malerische Blicke. Insgesamt 6,2 Millionen Euro hat der Umbau des Gebäudes gekostet, das sich zuvor in einem teils desolaten Zustand befunden hatte. Was vor Monaten noch Baustelle war, ist nun von innen nicht wiederzuer­kennen: Lichtdurch­flutete Räume mit moderner Innenausst­attung treffen auf historisch­es Schloss-Ambiente.

Die Ausstattun­g im Hotel gilt als gehoben, eine Nacht kostet in den kleineren Räumen pro Woche etwa 120 Euro, bei Messen und Veranstalt­ungen wie den Classic Days oder Garten-Events wie Schlosswei­hnacht mehr. Gefragt ist das Hotel laut Stiftungsv­orstand Jens Spanjer auch für Tagungsges­ellschafte­n: Jüngst sei dort etwa die neue S-Klasse von Mercedes vorgestell­t worden. „Wir wollen künftig auf noch mehr gängigen Buchungsse­iten im Internet vertreten sein. Große Kampagnen sind aber nicht nötig; die Nachfrage spricht für sich“, sagt er.

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NGZ-FOTO: LBER Bernd Tilgner vor der Bar im neuen Restaurant „Remise“, im Obergescho­ss gibt Hotelzimme­r.

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