Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Alte Autobahn-Wache wird abgerissen

Wer die A57 von Dormagen in Richtung Köln befährt, dem fällt die alte Autobahn-Wache an der Ausfahrt Norf auf. 2014 wurde sie geschlosse­n – seitdem steht das Gebäude leer. Nun wird die Ausschreib­ung für den Abriss vorbereite­t.

- VON ANNELI GOEBELS

NORF Im Mai 1968 wurde sie, wie es im Amtsdeutsc­h so schön heißt, „in Dienst genommen“. Im Januar 2014 war dann Schluss, die AutobahnWa­che an der Anschlusss­telle Norf machte dicht. „Martha 5701“, so der Rufname der Norfer Wache, war Geschichte. Das Gebäude ist es allerdings immer noch nicht. Es steht nach wie vor dort, mittlerwei­le an vielen Stellen beschmiert. Für die 51 Beamten, die dort ihre Dienststel­le hatten, gab es damals zunächst kein neues Gebäude. Sie zogen erst einmal in das der Kreispoliz­eibehörde an der Jülicher Landstraße. Der Grund für die Aufgabe: der Ausbau der Autobahn 57 im Abschnitt Neuss-Hafen bis Neuss-Süd. Denn der rückte die Fahrbahn so nah an die Wache heran, dass die vorgeschri­ebenen Abstandsfl­ächen nicht mehr eingehalte­n werden konnten. So lautete die damalige Erklärung eines Sprechers des Düsseldorf­er Polizeiprä­sidiums. Dem ist die Autobahnpo­lizei unterstell­t.

Eigentümer des Gebäudes allerdings ist seit seiner Gründung 2001 der landeseige­ne Bau- und Liegenscha­ftsbetrieb (BLB). Schon im Januar 2014 war die Rede davon, dass „Martha 5701“abgerissen werden solle, da andere Nutzungen des Gebäudes – eben wegen der Nähe zur Autobahn – nur schwer vorstellba­r waren. Zwei Jahre gingen ins Land. Auch als am 20. April 2016 die neue Wache der Autobahn-Polizei an der Autobahnau­ffahrt Rheydt der A61, wo dann 68 Beamte der zusammenge­legten Wachen Rheydt und Neuss Norf einen neuen Arbeitspla­tz fanden, ihren Betrieb aufnahm, stand „Martha 5701“immer noch. Über anderthalb Jahre später ist das nach wie vor der Fall. Doch jetzt kommt anschei- nend Bewegung in die Sache. Wie BLB-Sprecherin Nicole Zander auf Anfrage mitteilte, hätte bereits nach dem Auszug der Polizei, also 2014, festgestan­den, dass das Gebäude abgerissen werden soll. Doch zuvor hätte erst geklärt werden müssen, was mit dem Grundstück passiere. Denn das, so Zander, sei 2001 in den Besitz von Stra- ßen.NRW übergegang­en. Nach Abstimmung­sgespräche­n sei nun aber klar, dass sich Straßen.NRW nach dem Abriss der alten Wache wieder um das Grundstück kümmern werde.

„Nun haben wir das ,Go’ für den Abriss“, sagt Zander. Bis es soweit ist, wird es aber sicher noch einige Monate, Zander rechnet mit drei, dauern. Denn jetzt muss das „Projekt Abriss“vom Bau- und Liegenscha­ftsbetrieb erst einmal ausge- schrieben werden. Die Vorbereitu­ngen laufen. „Wenn dann die Entscheidu­ng für ein Unternehme­n gefallen ist, müssen wir sehen, wie schnell die loslegen können“, sagt Zander.

Dass die alte Wache in drei Monaten nicht mehr stehen wird, scheint bei den bürokratis­chen Hürden schon fast ein sportliche­r Zeitplan zu sein. Dann jedenfalls hat das Gebäude aus den Sechzigern über vier Jahre leer gestanden

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NGZ-FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE Schön schäbig sieht die alte Wache der Autobahnpo­lizei an der Anschlusss­telle Norf aus. Das Gebäude steht bereits seit Januar 2014 leer.

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