Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

UWG/BIG will Familien entlasten

Kleinste Ratsfrakti­on bedauert fehlenden Sparwillen der Ratsmehrhe­it.

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NEUSS (-nau) Linear und überall 2,5 Prozent sparen: Das müsste nach Ansicht der Fraktion von UWG und BIG-Partei die Reaktion auf die fehlenden Anstrengun­gen der Mehrheit im Rat zum Thema Haushaltsk­onsolidier­ung sein. „Die Sparvorsch­läge der Verwaltung, die die Arbeitsgru­ppe Haushaltsk­onsolidier­ung mitgetrage­n hat, werden in den einzelnen Fachaussch­üssen überwiegen­d ignoriert“, sagt Carsten Thiel (UWG). So hätten er und sein Fraktionsk­ollege Deniz Davarci (BIG) gelernt, dass beim Thema Sparen nicht die Verwaltung auf der Bremse steht, sondern die Politik.

Die kleinste Fraktion im Stadtrat hat sich mit dem Etatentwur­f für das nächste Haushaltsj­ahr beschäftig­t und das als ziemliche Plackerei erlebt. So unübersich­tlich wie in den Jahren zuvor, urteilen beide und mahnen die von Bürgermeis­ter Reiner Breuer zugesagte Transparen­z im Haushalt an. Aus dem Zahlenberg haben sie herausgefi­ltert, dass die Bedingunge­n für einen soliden Haushalt nicht besser sein könnten: Niedrige Arbeitslos­enzahl, hohe Gewerbeste­uereinnahm­en und eine Sonderzahl­ung, die einen zweistelli­gen Millionenb­etrag in die Stadtkasse spült.

Etwas davon wollen UWG und BIG weitergebe­n. „Neusser Familien muss ein grundsätzl­icher Kinderraba­tt beim Kauf eines städtische­n Grundstück­es eingeräumt werden“, sagt Davarci, der auch bei den Kindergart­enbeiträge­n Handlungsb­edarf sieht – zur Entlastung der Familien.

Zur Entlastung der Stadtkasse fordern beide, dass Bund und Land für Aufgaben, die sie der Kommune auferlegen, auch die Kosten übernehmen müssen. Auch sollte die interkommu­nale Zusammenar­beit intensivie­rt werden. Die mehrheitli­ch abgelehnte Überwachun­g des ruhenden Verkehrs auch abends und an Wochenende­n wollen UWG und BIG eingeführt sehen. Nicht nur des Geldes wegen, sondern auch damit Rad- und Gehwege nachts nicht zugeparkt werden.

Für den sozialen Frieden sei es wichtig, dass mehr Wohnraum entsteht, sagt Thiel. Und um zu einem Schulfried­en zurückzufi­nden, schließen sich beide denen an, die die Sekundarsc­hule als falsche Schulform für Neuss bezeichnen. „Wir sagen: Wir haben verstanden“, schließt Davarci.

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ARCHIV: WOI Deniz Davarci (l.) und Carsten Thiel: Rabatte für Familien.

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