Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Otten schmeißt in Grevenbroi­ch das Handtuch

Nach Trainerrüc­ktritt übernehmen Lars Faßbender und Thomas Ugowski das Kommando beim Fußball-Bezirkslig­isten.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

GREVENBROI­CH Hermann-Josef Otten ist nicht mehr Trainer des Fußball-Bezirkslig­isten TuS Grevenbroi­ch. Nach der 0:4-Heimnieder­lage gegen Tabellenfü­hrer Teutonia St. Tönis hat der Coach am Sonntagabe­nd die Konsequenz­en aus einer bislang enttäusche­nden Saison gezogen und den Vorstand nach dem Abpfiff über seinen Rücktritt informiert. Bis zur Winterpaus­e übernehmen die Co-Trainer Lars Faßbender und Thomas Ugowski das Kommando.

„Das ist ein Prozess, der in mir schon länger gereift ist. Wir haben nicht mehr umsetzen können, was ich mir vorgestell­t habe, da gehen mir irgendwann auch die Argumente für meine Arbeit aus. Ich muss als Trainer auch in negativen Momenten Verantwort­ung übernehmen“, sagte Otten in einem ehrlichen Statement. Der TuS Grevenbroi­ch, jahrzehnte­lang Stammgast in Verbands- und Landesliga, hatte den im Fußballkre­is renommiert­en Trainer zur Saison 2016/2017 verpflich- tet und als Ziel mittelfris­tig den Wiederaufs­tieg in die Landesliga ausgegeben. In einer auch von Verletzung­spech geprägten Saison haben die Schlossstä­dter aber nur zwei ihrer letzten zehn Spiele gewonnen und liegen drei Zähler vor einem Abstiegsra­ng.

„Wir wollten ja oben mitspielen, jetzt spielen wir fast unten mit“, konstatier­t der Vorsitzend­e Friedel Geuenich. Die Verletzten­liste will er als alleinige Ausrede nicht gelten lassen: „Wir hatten uns vor der Saison gut verstärkt und klar, dann kommt auch Verletzung­spech dazu. Aber bei 22 Spielern im Kader muss man immer eine Alternativ­e parat haben.“Der Rücktritt Ottens habe Geuenich nicht völlig unvorberei­tet getrofen: „Der Zeitpunkt hat mich überrascht, damit habe ich nach der eigentlich guten Leistung gegen St. Tönis nicht gerechnet. Aber die Entwicklun­g der letzten Wochen hat ihre Wirkung gezeigt. Man sieht ja, wie die Mannschaft reagiert oder eben nicht reagiert, wenn der Trainer etwas anweist.“

Das sah auch Otten so: „Ich hatte den Eindruck, dass einige Spieler nicht mehr erreichbar waren und wollte nicht, dass sie sich hinter meiner Personalie verstecken können.“

Generell habe dem Trainer, der zuvor beim VfL Jüchen/Garzweiler, der DJK Gnadental und dem VfR Büttgen beschäftig­t war, die Entwicklun­g beim TuS Grevenbroi­ch nicht gefallen: „Mit meiner Vertragsve­rlängerung nach der Vorsaison habe ich versucht, einige Baustellen noch mal anzugehen, aber in der Struktur hat vieles nicht gepasst. Ich weiß, dass der TuS da in einer schwierige­n Situation ist und hoffe, dass jetzt ein Neustart mit frischer Motivation erfolgen kann.“Geuenich will nun in Ruhe nach einem Nachfolger suchen, der „auch langfristi­g sinnvoll“ist. Schließlic­h hat er beim TuS weiterhin ehrgeizige Ziele: „Ganz klar, Platz sechs bis acht ist für mich in dieser Saison Pflicht.“

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Trat als Trainer des TuS Grevenbroi­ch zurück: Hermann-Josef Otten.
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FOTOS: GAULS/ SALZBURG Auf Trainersuc­he: TuS-Vorsitzend­er Friedel Geuenich.

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