Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Politik diskutiert kontrovers über das Jugendparlament
Grüne wollen es etablieren, übrige Fraktionen skeptisch
KAARST (barni) im Hauptausschuss wird kommenden Donnerstag, 30. November, auch über den Antrag der Grünen, ein Jugendparlament einzurichten, abgestimmt. Bisher zeigten sich die anderen Fraktionen eher zugeknöpft. Grünen-Chef Christian Gaumitz hatte im letzten Hauptausschuss, wo die Fraktionen ihre Projekte vor- und zur Diskussion stellten, für das Jugendparlament geworben. „Wir wissen um die Schwierigkeiten, junge Leute an die Politik zu binden“, räumte er ein.
Eine „kontinuierliche Partizipation sei dennoch anzustreben. Gaumitz erklärte, „dass eigentlich alle Themen Kinder- und Jugendthemen sind“. Er nannte als Beispiel die Gestaltung öffentlicher Räume: „Diejenigen, die hier in Zukunft mit ihren Familien leben werden, werden nicht beteiligt.“Lars Christoph (CDU)) erklärte: „Wir haben Bedenken, ob das funktioniert.“Er warb dafür, zunächst das „kommunalpolitische Praktikum“auf den Weg zu bringen. Bereits im Jugendhilfeausschuss war kontrovers über das Jugendparlament diskutiert worden, nicht zuletzt, weil die Verwaltung dafür eine halbe Stelle einrichten müsste. Ralf Ernst (Die Linke), riet, vorher das Interesse der Jugendlichen zu eruieren.
Jugenddezernent Sebastian Semmler erklärte: „Eine solche Abfrage halte ich für sehr ambitioniert. Wir sollten uns einfach auf unser Bauchgefühl verlassen und ins kalte Wasser gehen. Christian Horn (CDU) erinnerte daran, „dass 35.000 Euro in den Haushalt eingestellt werden müssten, um das ans Laufen zu bringen“. Außerdem bestünden bereits Partizipationsmöglichkeiten. Christiane Wünsche vom Jugendzentrum Holzbüttgen wurde konkret: „Jugendliche können sich in den Jugendverbänden, bei der Kirche und in Parteien einbringen.“