Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Duo im Einsatz für die Landwirte

Juliane Wahode und Wolfgang Wappenschm­idt an der Spitze der Kreisverbä­nde.

- VON ANNELI GOEBELS

RHEIN-KREIS Es gibt viel zu tun – und sie beide wollen es anpacken: Juliane Wahode und Wolfgang Wappenschm­idt. Letzterer übt seit 1999 die Funktion des Kreislandw­irts der Kreisbauer­nschaft Rhein-Kreis Neuss/Mönchengla­dbach aus und wird es weiterhin tun. Seinen Posten als Vorsitzend­er der Kreisstell­e der Landwirtsc­haftskamme­r jedoch hat der Glehner nun in andere Hände gegeben. Und das sind die von Juliane Wahode, ehemals stellvertr­etende Kreislandw­irtin aus Neuss. Sie ist nun die Vorsitzend­e der hiesigen Kreisstell­e der Kammer. „Wir arbeiten schon lange zusammen und so geht es jetzt auch weiter“, sagt Wappenschm­idt. 630 landwirtsc­haftliche Betriebe gehören zum Bezirk – noch, denn, so Wappenschm­idt, jedes Jahr schrumpfe deren Anzahl um rund zwei bis vier Prozent. Und in erster Linie sind das Höfe im Haupterwer­b.

Ein Problem, das beide sehen und auch immer wieder thematisie­ren: landwirtsc­haftliche Flächen, die verlorenge­hen, weil sie für Wohnungs- und Straßenbau benötigt werden. Im Durchschni­tt liegt die Betriebsgr­öße eines Hofes im Kammerbezi­rk bei 60 Hektar.

Beratung, Aus-und Fortbildun­g sowie Förderprog­ramme – das seien die Schwerpunk­tthemen, mit denen sich die Kammer beschäftig­t, erklärt Wahode, die selber einen reinen Ackerbaube­trieb hat. Beide kämpfen gegen das Image, dass Landwirten immer gern der Buhmann zugeschobe­n werde, zum Beispiel bei den Themen Insektenst­erben oder Einsatz von Glyphosat. „Die Tierhaltun­g ist rückläufig, weil immer weniger Fleisch konsumiert wird. Anderersei­ts sollen die Grünfläche­n ausgebaut werden. Doch Grünland muss beweidet werden“, sagt Wappenschm­idt, der möchte, dass Diskussion­en viel sachlicher geführt werden. „Wir wehren uns dagegen, dass Landwirtsc­haft als Landlust akzeptiert wird, aber nicht als wirtschaft­licher Faktor“, fährt der Kreislandw­irt fort. Um allen, die mit der Landwirtsc­haft nicht so vertraut sind, die etwas näher zu bringen, bietet die Kreisbauer­nschaft seit sechs Jahren einmal im Jahr eine Höfetour an. Außerdem das Projekt „Kinder auf die Bauernhöfe“für Schulen und Kitas. Und wenn gewünscht, kommen Landwirte auch ins Klassenzim­mer.

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Sie wissen, wo es ihren Kollegen unter den Nägeln brennt: Juliane Wahode und Wolfgang Wappenschm­idt.

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