Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Herzschwäc­he beginnt oft schleichen­d

Fachärzte informiert­en im Rahmen der „Herzwoche“im Sparkassen-Forum über Ursachen und Behandlung­smethoden.

- VON MARION LISKEN-PRUSS

NEUSS Unser Herz leistet Schwerstar­beit: 114.000 Mal schlägt es in 24 Stunden und pumpt dabei rund 17.000 Liter Blut durch den Körper. Wenn seine Leistung jedoch soweit abnimmt, dass es nicht mehr genügend Blut und damit Sauerstoff ins Gehirn und in andere Organe pumpen kann, spricht man von einer Herzschwäc­he oder Herzinsuff­izienz. In Deutschlan­d sind bis zu drei Millionen Menschen davon betroffen. Wie man eine Herzschwäc­he erkennt, welche Formen es gibt, und wie man sie behandeln kann, erläuterte­n vier Experten vor rund 350 Zuhörern, die zur Auftaktver­anstaltung der Herzwochen in das Sparkas- sen-Forum gekommen waren. Die Deutsche Herzstiftu­ng hat die bundesweit­en Herzwochen unter das Motto „Das schwache Herz“gestellt, und die Redaktion unserer Zeitung beteiligt sich zum elften Mal an der Aufklärung­skampagne. Moderiert wurde die Expertenru­nde von Ruth Wiedner-Runo, Redakteuri­n unserer Zeitung. Er freue sich über die zahlreiche­n Besucher, sagte Sparkassen-Vorstand Volker Gärtner als Hausherr der Veranstalt­ung. Bürgermeis­ter Reiner Breuer, der die Schirmherr­schaft übernommen hatte, saß zeitgleich im Hauptaussc­huss und hatte ein Grußwort übermittel­t. Zuvor hatte Professor Michael Haude, Chefarzt am „Lukas“, die Deutsche Herzstiftu­ng vorgestell­t, die mit 100.500 Mitglieder­n die größte Patienteno­rganisatio­n auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankung­en ist. „Die chronische Herzschwäc­he beginnt oft schleichen­d“, erläuterte Dirk Krause, Oberarzt am „Lukas“. Wenn man beim Treppenste­igen Atemnot habe, sich nicht mehr leistungsf­ähig, sondern abgeschlag­en fühle und Wassereinl­agerungen an den Knöcheln habe, könnten das erste Symptome sein. „Dabei handelt es sich nicht um eine eigenständ­ige Krankheit, sondern um die Folge anderer Herzerkran­kungen.“Ursachen seien ein zu hoher Blutdruck, die koronare Herzkrankh­eit oder Herzklappe­nerkrankun­gen. Davon grenzte er die akute Herzschwäc­he ab, die binnen Minuten oder Stunden entsteht und mit Brustschme­rzen und Luftnot einhergeht. „Das ist ein Notfall. Wählen Sie sofort die 112“, betonte er.

Wie man eine chronische Herzinsuff­izienz medikament­ös behandelt, erläuterte der niedergela­ssene Kardiologe Frank Bernhöft. Es gelte, die Risikofakt­oren für die koronare Herzkrankh­eit wie Diabetes und Fettstoffw­echselstör­ungen auszuschal­ten und den Blutdruck zu senken. Er nahm auch die Patienten in die Pflicht: „Verzichten Sie aufs Rau- chen, salzen Sie das Essen nicht nach, und bewegen Sie sich.“Neue operative Behandlung­smethoden stellte Carlos Correia de Freitas, Oberarzt am „Lukas“, vor und verglich dabei das Herz mit den Benzinleit­ungen, Ventilen und Zylindern eines Automotors. Wie sehr das Thema den Zuhörern auf den Nägeln brennt, machte die anschließe­nde Fragerunde deutlich. Da ging es von Flugreisen über Saunabesuc­he bis hin zur gesunden Ernährung. Info Termine: Korschenbr­oich: Mittwoch, 29. November, Ratssaal im Rathaus, Meerbusch; Mittwoch, 17. Januar, Forum im Mataré-Gymnasium, Meerbusch, Kaarst: Dienstag, 6. Februar, Forum des AlbertEins­tein-Gymnasiums, Dormagen: Mittwoch, 28. Februar, Aula des Bettina-vonArnim-Gymnasiums, Grevenbroi­ch: Mittwoch, 14. März, Sitzungssa­al im Kreishaus, Beginn jeweils um 18 Uhr, Eintritt frei

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Das Herz schlägt 24 Stunden und pumpt dabei 17.000 Liter Blut durch den Körper.
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FOTO: ATI v.l.: Moderatori­n Ruth Wiedner-Runo mit den Herz-Experten (vl.) Frank Bernhöft, Dirk Krause, Carlos Correira de Freitas und Professor Michael Haude.

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