Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Skulptur wird 2018 umgesetzt

Die Finanzieru­ng für die „Endlosschl­eife“verärgert Kulturpoli­tiker.

-

NEUSS (hbm) Man konnte die Politiker fast mit den Zähnen knirschen hören, als sie im Kulturauss­chuss über die Verlegung der „Endlosschl­eife“von Paul Neuhaus berieten. Dass die Edelstahl-Skulptur, die auch gern als Stadteinga­ngszeichen bezeichnet wird, spätestens mit Errichtung des Werbe-Pylons des Möbelhause­s Höffner an dieser Stelle an Wirkung verloren hat, blieb dabei unumstritt­en. Ebenso wie die grundsätzl­iche Zustimmung zu einer Verlegung der Arbeit in den Stadtpark unweit des Clemens-SelsMuseum­s, wo bereits der „Würfel“von Neuhaus steht. Aber die Art der Finanzieru­ng stieß auf Unmut.

Schon vor zwei Jahren hatte der Neusser Bauverein die Kosten für die Umsetzung auf rund 60.000 Euro beziffert, nun geht er „grob geschätzt“, wie Kulturdeze­rnentin Christiane Zangs aus ihren Unterlagen zitierte, von 62.000 Euro aus. Maximal 10.000 Euro sollen aus dem Kulturetat stammen, der Rest über Sponsoren eingeworbe­n werden – nachdem klar war, dass der Innenstadt­stärkungsf­onds, seit dem Verkauf des Grundstück­s an Höffner gut gepolstert, dafür nicht aufkommen würde. Zumindest war das auf Antrag der Grünen im Finanzauss­chuss zu den Etatberatu­ngen 2017 so beschlosse­n worden.

Gleichwohl hielten sowohl Kulturauss­chuss wie auch die Kommission Kunst an dem einmal gefassten Beschluss zur Verlegung fest. Die Kulturverw­altung hat daher den einst im Umfeld des Kulturamts gegründete­n Verein „Neuss Kultur“um Unterstütz­ung gebeten, der wie- derum Anträge über Fördermitt­el von 55.000 Euro an die Sparkasse (Jubiläumss­tiftung und PS-Sparen) gestellt hat. „Die von der Sparkasse empfangene­n Signale geben zu der berechtigt­en Hoffnung Anlass, dass insgesamt 45.000 Euro an Fördermitt­eln an den Verein möglich sind“, heißt es nun in der Vorlage der Verwaltung.

„Das geht eigentlich haarscharf an einem Beschluss des Kulturauss­chusses vorbei“, konstatier­te Hartmut Rohmer (SPD), der wie seine Kollegen davon ausgegange­n war, dass die Umsetzung „nicht zu Lasten der Kultur“gehen dürfe. Mit diesem Finanzieru­ngsmodell aber bestünde die Gefahr, dass andere Kulturproj­ekte in Neuss leiden müssten. Für Rohmer ist es unverständ­lich, warum der Innenstadt­stärkungsf­onds nicht aufkommt, denn „der Verkauf des Grundstück­s hat einen Vermögensz­usatz bedeutet“, die Bebauung die Umsetzungs­frage aber erst aufgeworfe­n.

Doch trotz dieser Bedenken stimmte die Mehrheit des Kulturauss­chusses zu, die Verlagerun­g im nächsten Jahr in Angriff zu nehmen. „Sonst verschiebe­n wir das Projekt auf den St.-Nimmerlein­s-Tag“, meinte Rohmer seufzend und bekam dafür auch die Unterstütz­ung der CDU und der Grünen.

 ?? ARCHIVFOTO: WOI ?? Die „Endlosschl­eife“von Paul Neuhaus im Schatten von Höffner.
ARCHIVFOTO: WOI Die „Endlosschl­eife“von Paul Neuhaus im Schatten von Höffner.

Newspapers in German

Newspapers from Germany