Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein lebendiges Stück regionaler Kunst

An der achten Winterauss­tellung im Rathaus beteiligen sich 18 Künstler. Zu sehen sind Gemälde und Fotografie­n.

- VON SEBASTIAN MEURER

ROMMERSKIR­CHEN Schon vor einigen Jahren sprach die Kunsthisto­rikerin Gabriele Bundrock-Hill angesichts der Winterauss­tellung im Rathaus von einer „Demonstrat­ion, dass hier in Rommerskir­chen ein lebendiges Stück regionaler Kunst möglich ist.“Wie die Resonanz bei der mittlerwei­le achten Auflage zeigt, die soeben eröffnet wurde, hat dieser Befund nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt. Insgesamt 18 Mitwirkend­e (14 Frauen und vier Männer) gibt es dieses Mal, die noch bis zum 1. Februar 2018 mehrere Dutzend Exponate im Rathaus präsentier­en.

„Noch jedes Mal ist es gelungen, das Publikum mit neuen, überrasche­nden, immer aber nachdenken­swerten und interessan­ten Aussagen und Techniken zu konfrontie- ren“, stellte Bürgermeis­ter Martin Mertens anlässlich der Vernissage in seiner Eröffnungs­rede fest. „Die Kunst lehrt uns sehen“, sagte Mertens. „Bilder schärfen unseren Blick für das Geflecht von ,kleinen Dingen’, Situatione­n und Stimmungen, die wir üblicherwe­ise übersehen haben“, betonte er und lud damit zum intensiver­en Betrachten der ausgestell­ten Gemälde und Fotografie­n ein.

Für Stefan Zmuda etwa, der zu den regelmäßig­en Teilnehmer­n der Winterauss­tellung gehört, ist das Fasziniere­nde am Fotografie­ren „das Interesse, das, was man mit eigenen Augen sieht, festzuhalt­en.“Die Motive seiner Bilder sind vielfältig, wobei er neben dem Mo- torsport auch ein Faible für „Lost Places“in der Natur wie auch in Gestalt alter Industriea­nlagen hat. Das Fotografie­ren hat ihn immer interessie­rt, doch für sich wieder entdeckt hat er das schon fast aufgegeben­e Hobby nach längerer Pause, als das digitale Zeitalter seinen Siegeszug bereits angetreten hatte.

Auch bei Monika Abts gab es eine längere Pause: Schon von Jugend an hat sie sich für die Malerei interessie­rt, die indes unter das wohl zeitlose Verdikt „brotlose Kunst“fiel, mit dem ihr Vater „derlei Flausen“ein Ende setzte. Nachdem sie vor mehr als einem Jahrzehnt das Institut für Ausbildung in bildender Kunst und Kunstthera­pie in Bochum „entdeckt“hatte, erfüllte sich die Hoeningeri­n ihren Traum doch noch, studierte dort und erwarb ihr ihr Diplom in Malerei und Grafik. 2011 war sie noch als Gast bei der Winterauss­tellung dabei, erstmals präsentier­te sie damals ihre Bilder in einem solchen Rahmen. Ihre Premiere bei der Winterauss­tellung feiern diesmal Stephanie Klask und Lioudmila Pokhis. Stephanie Klask kann ihre Kreativitä­t beruflich als Schneideri­n und Modedesign­erin ausleben. Ihre Bilder sind von der Kunst des Expression­ismus geprägt, ihre besondere Liebe gilt Malern wie Franz Marc und August Macke. Lioudmila Pokhis war Art Director bei Saatch & Saatchi in Düsseldorf und ist seit 2010 als selbststän­dige Grafikdesi­gnerin tätig.

Im Mittelpunk­t ihrer nun mehr als zwei Monate lang im Rathaus zu sehenden Bilder stehen botanische Zeichnunge­n und Illustrati­onen. Beim Porträtier­en von Pflanzen gilt ihr Interesse vor allem deren Charakter, Schönheit und fragilem Wesen.

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FOTO: SALZBURG Monika Abts wirkt zum siebten Mal bei der Winterauss­tellung im Rathaus mit.

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