Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Lars Christoph will’s wissen

-

Das hat gesessen. Beim CDU-Kreisparte­itag hat Lars Christoph den Bundestags­abgeordnet­en Ansgar Heveling um den Posten eines der stellvertr­etenden Kreisparte­ivorsitzen­den gebracht. Mit seiner Kandidatur, die aus der passgenaue­n Nummer mit zwei Kandidaten – neben Heveling auch Heike Troles aus Grevenbroi­ch – eine Kampfabsti­mmung machte, brachte Christoph das Personalta­bleau durcheinan­der. Bei der Abstimmung kam er nicht nur durch, sondern erzielte auch das beste Ergebnis der drei Kandidaten. Und das mit einer kritischen Botschaft: Die CDU müsse mehr auf ihre Basis hören und ihre Mitglieder pflegen. Da wurden manche Gesichter in der Führungsri­ege noch länger. Die – angesichts der ehrgeizig vorangetri­ebenen Karriere des CDU-Stadtverba­ndsvorsitz­enden nicht unberechti­gte – Vermutung dürfte gewesen sein: Dem 38-Jährigen geht es um die Sache, aber auch um die eigene Positionie­rung. Dafür ist ein stellvertr­etender Parteivors­itz nützlich. Nur zum Mitdiskuti­eren hätten weder Heveling noch Christoph das Amt gebraucht. Kooptiert und beratend sind sie sowieso dabei. Dass Christoph seine politische Laufbahn nicht in Kaarst beschließe­n will, ist klar, seit er 2009 versucht hat, in der Nachfolge von Willy Wimmer im Wahlkreis Krefeld I/Neuss II von der CDU als Bundestags­kandidat aufgestell­t zu werden. Damals hatte er gegen Heveling keine Chance. Nun wurde in Bund und Land gerade erst gewählt, aber die Botschaft ist deutlich: Das war’s noch nicht. Christoph bringt sich für andere Aufgaben in Partei und Parlamente­n in Stellung. Dass er Stimmen – auch gegen vermeintli­che Favoriten – mobilisier­en kann, hat er beim Parteitag schon einmal gezeigt. Frank Kirschstei­n

Newspapers in German

Newspapers from Germany