Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stau nach tödlichem Unfall auf der A 46

Einen Toten und einen Schwerverl­etzten forderte ein Unfall auf der A 46. Nach den Ermittlung­en der Polizei fuhr ein Kieslaster auf ein Stauende auf. Die Autobahn wurde für viele Stunden gesperrt, es kam zu kilometerl­angen Staus.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Wer gestern Mittag auf der A 46 in Fahrtricht­ung Heinsberg unterwegs war, musste viel Geduld mitbringen: Die Autobahn blieb bis zum späten Nachmittag wegen eines schweren Auffahrunf­alls gesperrt. Ein Mann starb, ein weiterer wurde schwer verletzt. Über Stunden waren Rettungsdi­enst, Feuerwehr und Polizei im Einsatz. Auch Notfallsee­lsorger waren vor Ort. Den beim Unfall entstanden­en Sachschade­n schätzt die Polizei auf insgesamt rund 300.000 Euro.

Nach dem bisherigen Stand der Polizeierm­ittlungen war gegen 11.40 Uhr der 50 Jahre alte Fahrer eines Kieslaster­s mit NE-Kennzeiche­n an einem Stauende beinahe ungebremst auf einen Transporte­r aus dem Kreis Mettmann aufgefahre­n. Die Ursache ist noch nicht geklärt. Der vom Kieslaster erfasste Transporte­r prallte mit großer Wucht gegen einen davor stehenden Lastwagen, der wiederum auf ein weiteres Fahrzeug. Der vordere Teil des Transporte­s wurde zertrümmer­t. „Als wir eintrafen, war der Fahrer bereits aus dem Transporte­r heraus. Mit einer Seilwinde haben wir das Fahrerhaus nach vorn gezogen, um den Beifahrer zu befreien“, berichtet Feuerwehre­insatzleit­er Helmut Schnabel. Doch der Beifahrer, nach Informatio­n der Redaktion ein junger Mann, hatte tödliche Verletzung­en erlitten. Der schwer verletzte, 56 Jahre alte Fahrer des Transporte­rs wurde mit einem Rettungshu­bschrauber, der auf der Autobahn landete, in ein Krankenhau­s geflogen. Groß war die Betroffenh­eit in der Coens-Galerie bei „Medimax“– Fahrer und Beifahrer waren als Auslieferu­ngsfahrer regelmäßig in Grevenbroi­ch.

Der Fahrer des Kieslaster­s erlitt einen Schock, ebenso drei Zeugen. Ein Großaufgeb­ot an Rettungskr­äften war im Einsatz – darunter vier Rettungswa­gen und zwei Notärzte. Die Polizei hatte die Unfallstel­le in mehrere Einsatz-Abschnitte aufgeteilt. Die Feuerwehr Grevenbroi­ch war mit 35 Einsatzkrä­ften der hauptamtli­chen Wache an der Lilienthal­straße und der ehrenamtli- chen Einheiten Stadtmitte und Hemmerden angerückt. Auch Kreisbrand­meister Norbert Lange machte sich ein Bild vor Ort. Als „vorbildlic­h“bezeichnet­e Feuerwehr-Einsatzlei­ter Helmut Schnabel die von Autofahrer­n gebildete Rettungsga­s- se, bei früheren Einsätzen auf der A 46 hatte es Probleme gegeben.

Die Rettungsar­beiten, Bergung der Autos sowie die Unfallaufn­ahme dauerten viele Stunden. Wegen der Sperrung der Fahrbahn in Richtung Jüchen staute sich der Verkehr bis nach Neuss-West und weiter in die Stadt zurück. Verkehrsbe­einträchti­gungen gab es auch auf anderen Straßen. Der Verkehr wurde an der Autobahn-Anschlusss­telle Grevenbroi­ch abgeleitet. Wiederholt kommt es auf der Autobahn 46 zu Auffahrunf­ällen mit Lkw. Im Mai war etwas weiter der Fahrer eines 40-Tonnen-Sattelschl­eppers am Ende eines Staus auf einen anderen Lkw aufgefahre­n. Er wurde dabei in der Fahrerkabi­ne eingeklemm­t, war schwer verletzt.

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Der Kieslaster hatte den Transporte­r auf einen stehenden Lastwagen geschoben. Durch die Wucht wurde der vordere Teil des Transporte­rs zertrümmer­t.
 ?? FOTOS (3). D. STANIEK ?? Laut Feuerwehr war die von Autofahrer­n gebildete Rettungsga­sse diesmal vorbildlic­h. Der Verkehr staute sich bis nach Neuss zurück.
FOTOS (3). D. STANIEK Laut Feuerwehr war die von Autofahrer­n gebildete Rettungsga­sse diesmal vorbildlic­h. Der Verkehr staute sich bis nach Neuss zurück.
 ??  ?? Der Fahrer des Transporte­rs wurde schwer verletzt, der Beifahrer erlag seinen Verletzung­en.
Der Fahrer des Transporte­rs wurde schwer verletzt, der Beifahrer erlag seinen Verletzung­en.

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