Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sperrung macht Neuss zur Staufalle

Noch bis Freitag bleibt ein Teilstück des Hammfeldda­mms wegen Bauarbeite­n gesperrt. Weitere Verkehrsac­hsen wie die Nordkanala­llee sind ebenfalls nicht befahrbar. Für Berufspend­ler bedeutet das jede Menge Stau. Ein Geduldsspi­el.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Im morgendlic­hen Berufsverk­ehr müssen Autofahrer rund ums Hammfeld derzeit starke Nerven haben. Seit die Stadt den Hammfeldda­mm am Montag zwischen Stresemann­allee und Europadamm in Richtung Alexianerp­latz vorübergeh­end für den Verkehr gesperrt hat, kommt manchem Autofahrer schon Schritttem­po wie Lichtgesch­windigkeit vor. Wer von der A57 am Hafen abfährt, sollte sehr viel Zeit einplanen. Margret Rohda ist eine Berufspend­lerin, die die Strecke regelmäßig mit ihrem Mann zurücklegt. „Von der Autobahnau­sfahrt haben wir am Montag alleine bis in Höhe Höffner mehr als eine Stunde gebraucht“, sagt sie. „Da herrschte das totale Chaos.“Gestern sei es zwar etwas besser gewesen. Aber Autofahrer brauchten vor 9 Uhr immer noch eine knappe Dreivierte­lstunde von der A57-Ausfahrt bis zur Höhe der Esso-Tankstelle. „Eine Katastroph­e“, schimpft einer der Betroffene­n. Ein Silberstre­if am Horizont: Die Sperrung soll laut Stadt am Freitag wieder aufgehoben werden.

Bei 3M hat man inzwischen reagiert. Von den rund 1300 Mitarbeite­rn, die am Standort Neuss beschäftig­t sind, kommt ein Großteil mit dem Auto zur Arbeit. „Sie haben momentan eigentlich gar keine andere Wahl, als sich in die Riesenstau­s einzureihe­n“, sagt Unternehme­nssprecher Stephan Rahn. Auch viele Seitenstra­ßen sind schließlic­h vor allem im Berufsverk­ehr verstopft. „Derzeit ist viel Fantasie und Flexibilit­ät gefragt“, betont Rahn. Manche Abteilunge­n des Unternehme­ns haben daher angeboten, dass Mitarbeite­r vom Home Office aus arbeiten oder etwas später anfangen. Wie 3M sind viele weitere Unternehme­n betroffen. Das Finanzamt Neuss und das Ausbildung­sinstitut der Polizei sind mit dem Auto zurzeit gar nicht erreichbar.

Viele Berufspend­ler geben zudem auf dem Weg in die Innenstadt irgendwann einfach auf und suchen die nächstbest­e Abstellmög­lichkeit für ihr Auto. Höffner-Hausleiter Jens Olding traute seinen Augen kaum, als er am Montagmorg­en auf den Parkplatz des Möbelhause­s blickte. Er war rappelvoll, und zwar vor 10 Uhr. Viele Berufspend­ler hatten dort geparkt, weil sie einfach nicht weiterkame­n. „Aber wir brauchen die Parkfläche­n natürlich für unsere Kunden“, sagt Olding. Vor 10Uhr schaut nun Personal auf den Parkplatz. „Die Situation entspannt sich offenbar ein wenig – und die Maßnahme dauert ja wohl nur noch bis Freitag“, sagt Olding.

Viele Autofahrer verstehen nicht, dass nach weiteren Hauptverke­hrsachsen wie der Nordkanala­llee jetzt für wenige Tage zeitgleich auch noch der Hammfeldda­mm für sie wegfällt. „In der Tat ist der Hammfeldda­mm Teil der Umleitung für die Baustellen Nordkanala­llee und An der Obererft“, erklärt das Tiefbauman­agement der Stadt. „Allerdings ist die Fahrbahnde­cke auf dem Hammfeldda­mm so abgenutzt, dass eine Sanierung dringend erforderli­ch ist, bevor die nächste Frostperio­de beginnt, die wir spätestens im Januar erwarten.“Würde die Straße erst nach der Frostperio­de erneuert, wäre wegen zu erwartende­r weiterer Schäden eine Sperrung von mehreren Wochen nötig.

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NGZ-FOTO: WOI Morgens im Berufsverk­ehr geht hinter der A57-Abfahrt am Neusser Hafen derzeit so gut wie nichts.

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