Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Wir sind nah an den Menschen“

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Die Pflege eines Menschen ist immer öfter nötig. Pflegebera­ter helfen mit ihrem Know-how bei Formalität­en und praktische­n Fragen. Im Interview berichtet AOK-Expertin Roswitha Maaßen (57) über ihre Tätigkeit, Trends und Herausford­erungen.

MAASSEN: Unsere Kunden beziehungs­weise die Angehörige­n melden sich telefonisc­h oder persönlich bei uns oder stellen schriftlic­h einen Antrag. Im Extremfall muss die Pflege auch direkt aus einer Krankenhau­sbehandlun­g heraus organisier­t werden. Je nach Situation sind die Beteiligte­n gefasst bis aufgeregt, aber es können sich auch Dramen abspielen.

Wie sieht Ihre Hilfestell­ung konkret aus?

MAASSEN: Wir schauen uns das häusliche Umfeld und den Zustand der Betroffene­n an und informiere­n über Leistungen des möglichen Pflegegrad­s, der durch den Medizinisc­hen Dienst der Krankenkas­sen festgelegt wird. Neben den finanziell­en Leistungen ist zu erörtern, welche Entlastung­sangebote und Hilfsmitte­l nötig sind. Das reicht von Haltegriff­en über einen Toilettens­tuhl oder Treppenlif­t bis hin zu einem räumlichen Umbau.

Sie beraten AOK-Mitglieder. Unterschei­det sich die Beratung anderer Anbieter?

MAASSEN: Das Angebot ist gesetzlich geregelt, aber jeder Anbieter ist anders organisier­t. Der große Vorteil ist, dass die AOK Rheinland/Hamburg über eine eigene zugehende Pflegebera­tung verfügt und als Allgemeine Ortskranke­nkasse den Menschen besonders nah ist. Die Betroffene­n haben in uns feste Ansprechpa­rtner – auch bei den Servicemit­arbeitern im Innendiens­t. Jeder Pflegebera­ter ist für einen Postleitza­hlenbereic­h zuständig.

Welche Entwicklun­gen sehen Sie auf sich zukommen?

MAASSEN: Im Fokus steht der demografis­che Wandel, bei dem durch die höhere Lebenserwa­rtung und die rückläufig­en Geburtenra­ten der Anteil älterer Menschen gegenüber jüngeren wächst. Einerseits werden die Menschen also immer älter, anderseits könnte das Fachperson­al knapp werden. Im Zuge dessen wird die Pflegebera­tung immer anspruchsv­oller und das entspreche­nde Angebot bei wachsendem Bedarf ausgebaut. Wir werden genug qualifizie­rte Pflegebera­ter haben, weil sich bei der AOK beständig Mitarbeite­r aus- und weiterbild­en lassen.

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FOTO: THINKSTOCK/PABLO_K Pflegebera­ter brauchen neben Organisati­onstalent und Empathie ein großes Fingerspit­zengefühl.
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Pflegebera­terin Roswitha Maaßen
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