Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Verteidige­r: Tod von Hanaa S. war kein „Ehrenmord“

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WUPPERTAL (dpa) Zum geplanten Ende der Beweisaufn­ahme im Wuppertale­r Mordprozes­s um den Tod der sechsfache­n Mutter Hanaa S. haben die Verteidige­r mehrere Anträge gestellt. Ihr Ziel ist es dabei, die „Ehrenmord-Hypothese“der Anklage zu erschütter­n. So beantragte ein Anwalt, Verwandte des Opfers aus dem Irak zu laden, um zu belegen, dass die Familie „kein Kollektiv jesidische­n Glaubens“sei. So seien in der Familie auch ein Konvertit und eine Muslima. Ein Anwalt möchte einen Sachverstä­ndigen für internatio­nales Strafrecht hinzugezog­en sehen, um zu beweisen, dass die Familie nicht streng religiös sei. Es habe auch keine kollektive Ehrverletz­ung gegeben. Aus Sicht der Anwälte ist das Motiv ein Streit um Goldschmuc­k gewesen. Fünf Angehörige der Ermordeten sitzen auf der Anklageban­k. Sie sollen die Irakerin umgebracht haben, „um die Familieneh­re wieder herzustell­en“, wie es in der Anklage heißt.

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