Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt verzichtet weiter auf Facebook

- VON CHRISTIAN LINGEN

Während die Verwaltung keine eigene Facebookse­ite hat, wird die des Kulturamte­s mäßig angenommen. Die Freiwillig­e Feuerwehr hingegen erreicht bis zu 40.000 Nutzer.

KORSCHENBR­OICH Soziale Medien spielen eine immer größere Rolle und sind zum Beispiel für Unternehme­n, Vereine und Künstler unverzicht­bar geworden. Kommunen nutzen Facebook, um ihre Stadt zu bewerben, Veranstalt­ungen anzukündig­en und die Bürger über Dinge aus Politik und Verwaltung oder über Notfälle zu informiere­n. Bei der Stadt Korschenbr­oich hingegen sieht man keine Veranlassu­ng, eine eigene Facebookse­ite zu betreiben. Man verweist auf die dünne Personalde­cke, die eine Betreuung einer offizielle­n Seite nicht zulasse. Damit ist man im Rhein-Kreis die einzige Stadt ohne eigene Facebookse­ite. Lediglich das Kulturamt betreibt seit August 2016 eine eigene Seite. Dort werden Veranstalt­ungen und Pressetext­e veröffentl­icht. Doch nur 294 Personen haben auf „Gefällt mir“geklickt. Der letzte Post, die Ankündigun­g des Jazzcafés, hat 1297 Nutzer erreicht. Recht niedrige Zahlen, wenn man zum Vergleich die Facebookse­ite der Freiwillig­en Feuerwehr heranzieht. Dort wird jeder Post von mindestens 3000 Personen gesehen. Der Spitzenwer­t liegt bei knapp 40.000 Nutzern.

„Hätte die Stadt eine eigene Facebookse­ite, müsste sie vom Referat des Bürgermeis­ters für Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t betrieben wer- den“sagt Nora Osmani vom zuständige­n Referat. „Die Stadt Korschenbr­oich liegt beim Personalsc­hlüssel bei der Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t deutlich unter dem Mittelwert vergleichb­arer Kommunen“, erklärt sie. Eine ständige Pflege der Seite sei da nicht machbar. Die Seite des Kulturamte­s werde von diesem selber gepflegt. Bei der Freiwillig­en Feuerwehr kümmern sich Feuerwehrc­hef Frank Baum und ein Kollege um die Seite. „Das klappt wunderbar. Wir posten unsere Einsätze in Kurzform, Veranstalt­ungen der Löschzüge und allgemeine Infor- mationen für die Bevölkerun­g. Besonders häufig klicken die Nutzer Meldungen über Fundtiere an. Dank Facebook konnten wir bislang jedes Tier seinem Besitzer wieder zuführen“, sagt Baum.

Sogar Meldungen über Kleinigkei­ten wie eine Ölspur werden min- destens 3000 mal angeklickt. „Unsere Seite ist die Hauptseite der Feuerwehr in Korschenbr­oich. Die Löschzüge haben zusätzlich eigene Facebookse­iten“, erzählt Frank Baum. 1163 Personen haben auf „Gefällt mir“geklickt. Etwas mehr haben die Seite abonniert. Die Seite des Kulturamte­s wurde hingegen nur 297 mal abonniert. Bei der Feuerwehr würde man eine städtische Facebookse­ite befürworte­n. „Dort könnten wichtige Informatio­nen geteilt werden. Mit diesem Medium kann man viele Menschen erreichen“, sagt Baum. Bei der Stadt setzt man jedoch weiter auf andere Mittel. „Aktuell gibt es noch keine konkreten Planungen für eine eigene Facebookse­ite. Bislang konnte die Stadt die Kommunikat­ion zwischen Stadtverwa­ltung und Bürgern immer auf anderen Wegen herstellen“, sagt Nora Osmani.

Dass man damit zufrieden ist, erklärte Bürgermeis­ter Marc Venten zuletzt im Mai im Hauptaussc­huss und legte das Thema vorerst auf Eis.

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