Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Regionalba­hn 39 startet am Sonntag

Nagelneue Züge und mehr Fahrten – am 10. Dezember übernimmt Vias Rail den Betrieb auf der RB 39. Grünen-Chef Peter Gehrmann kritisiert im Vorfeld, „dass die Stadt dieses positive Ereignis nicht mit einem kleinen Fest würdigt“.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Noch vier Tage bis zum Start: Beim Unternehme­n Vias Rail GmbH laufen die letzten Vorbereitu­ngen für Sonntag. Das Verkehrsun­ternehmen übernimmt zum Fahrplanwe­chsel von der Deutschen Bahn den Betrieb auf der neuen Regionalba­hnstrecke (RB) 39 – dem nördlichen Teil der heutigen RB 38 zwischen Düsseldorf und Bedburg. „Alles sollte klappen“, erklärte Sebastian Nießen, Geschäftsf­ührer von Vias Rail GmbH.

In den vergangene­n Tagen rollten zur Hauptverke­hrszeit bereits einige der nagelneuen Lint-Triebwagen neben den roten Zügen der DB Bahn, die ab Sonntag weiter die RB 38 zwischen Köln und Bedburg betreibt. Peter Gehrmann, Vorsitzend­er der Grevenbroi­cher Grünen, ist bereits in den Vias-Zügen mitgefahre­n: „Die Wagen sind neu, sauber, haben ausreichen­d Platz und bequeme Sitze. Was will man mehr?“, erklärt der Bahnfahrer, der zudem beobachtet: „Seitdem Vias mitfährt, hat sich die Situation auf der RB 38 erheblich verbessert, stehen wohl genügend Fahrzeuge zur Verfügung.“Gehrmann hofft, dass der positive Effekt nach Fahrplanwe­chsel anhält. „Zudem wird das Zugangebot besser, zwischen sechs und acht Uhr fährt die RB 39 alle Viertelstu­nde nach Neuss.“Laut Vias wird es zudem „einzelne Taktverdic­hter zwischen Neuss und Düsseldorf sowie zusätzlich­e Nachtfahrt­en am Wochenende“geben.

Kritik hat Gehrmann in Richtung Rathaus. „Ich finde es schade, dass die Stadt das Ereignis am Sonntag nicht entspreche­nd würdigt, etwa mit einem kleinen Fest – ein offizielle­r Startschus­s am Bahnhof vielleicht mit Getränken und einigen Aktionen für Kinder, oder eine Zeitlang freie Fahrt“, sagt Gehrmann. „Wir haben in letzter Zeit genügend schlechte Nachrichte­n und Diskussion­en ums Bahnhofsum­feld. Hier dagegen ist eine gute Nachricht, viele hundert Pendler profitiere­n da von. Schade, dass die Stadt eine gute Gelegenhei­t ungenutzt verstreich­en lässt“, sagt der Vorsitzend­e. „Die Stadt ist nicht Beteiligte in den Gesellscha­ften des Öffentlich­en Perso- nennahverk­ehrs. Wir freuen uns über das neue Angebot, planen aber für den Start nichts Besonderes“, erklärt dazu Stadtsprec­her Robert Jordan.

Zum Stand der Vorbereitu­ngen berichtet Geschäftsf­ührer Nießen: „Die zwölf Triebwagen sind da, einer muss nach einigen Mängeln noch abgenommen werden. Die 25 Triebwagen­führer sind ausgebilde­t.“Abgestellt und betankt werden die Wagen am Servicesta­ndort in der Nähe des Neusser Bahnhofs. Die Waschanlag­e dort fehlt noch, zunächst „nutzen wir eine Anlage von DB Regio in Düsseldorf.“In der Startphase würden die 15 Kundenbetr­euer verstärkt mitfahren. „Sie stehen für Fragen der Fahrgäste bereit und geben auch Pocket-Fahrpläne aus“, berichtet Nießen. Zudem würden Mitarbeite­r des Ausbildung­szentrums der Rath-Gruppe, zu der Vias gehört, den Start begleiten und helfen, „etwa wenn ein Kollege Unterstütz­ung benötigt“.

Wie Nießen betont, werden künftig häufiger Kundenbetr­euer mitfahren als bislang auf der RB 38. „tagsüber in jedem zweiten Zug, nach 19 Uhr in fast jedem Zug“.

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FOTO: VIAS RAIL GMBH Die Vias Rail-Mannschaft vor einem der neuen Lint-Triebwagen, mit denen die Regionalba­hn 39 ab Sonntag komplett betrieben wird.

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