Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tresordieb­e verwüsten Realschule am Sportpark

Die Täter, die am Wochenende die Schule heimsuchte­n, hatten es nicht nur auf Geld abgesehen. Offenbar ging es ihnen auch um Randale.

- VON STEFAN SCHNEIDER

DORMAGEN Die blaue Tür mit der roten Klinke spricht Bände. Sie ist von riesigen Rissen durchzogen – unübersehb­are Zeichen massiver Gewalteinw­irkung. Und auch der verwüstete Raum im Verwaltung­strakt der Realschule am Sportpark, in dem nicht nur ein heilloses Durcheinan­der angerichte­t wurde, sondern offenbar hingebungs­voll eine Schweinere­i mit Lebensmitt­eln angerichte­t wurde, zeugt davon, dass es keine gewöhnlich­en Einbrecher waren, die die Schule am Wochenende heimgesuch­t haben. Neben Geld ging es den Tätern ganz offensicht­lich um den Spaß an Zerstörung und Randale. Unterm Strich stehen ein aufgehebel­tes Fenster, drei schwer beschädigt­e Innentüren, ein Tresor, der aus der Wandverank­erung gerissen und trotz seines erhebliche­n Gewichts (zum Tragen waren vermutlich mindestens zwei Personen erforderli­ch) von den Einbrecher­n mitgenomme­n wurde – und eben erhebliche Verschmutz­ungen. Insgesamt laut Stadt ein Schaden in Höhe von schätzungs­weise 8000 Euro.

„Da war eine Menge sauberzuma­chen“, stellte auch Polizeispr­echerin Daniela Dässel nach der Lektüre des Berichtes ihrer ermittelnd­en Kollegen fest. Die mögliche Tatzeit erstreckt sich auf mehrere Tage; sie lässt sich bisher nur auf den Zeitraum von vergangene­m Freitag, 20 Uhr, bis Montag, 6.30 Uhr, eingrenzen, als der Einbruch und die damit verbundene Bescherung entdeckt worden waren. Die Stadt habe Anzeige erstattet, bestätigte Dässel.

Auffällig: Der Diebstahl von Geldschrän­ken hat in Dormagen offenbar gerade Hochkonjun­ktur. Der Fall in der Realschule am Sportpark war der vierte, der in den zurücklieg­enden knapp zwei Monaten bekannt geworden ist. Es ist allerdings der erste, bei dem die Diebe auch noch das Umfeld verwüstete­n. Die Delikte im Überblick:

Zeitraum vom 4. bis 8. Oktober Aus einem Reihenhaus an der Stra- ße „In der Kuhtrift“in Stürzelber­g entwenden Unbekannte Geld und einen Tresor mit den Maßen 50 mal 60 Zentimeter.

28./29. Oktober Bei einem Einbruch in die Postfilial­e am Mühlenbusc­hweg in Straberg verschwind­et ein Tresor mit Geld und Unterlagen der Post. Die Täter müssen sich eines geräumigen Fahrzeugs bedient haben, um den Geldschran­k abzutransp­ortieren. Kurios: Ein Jogger findet den Tresor noch am 29. Oktober bei seiner Runde durch den Knechtsted­ener Wald. Die Polizei ließ den Safe ihn von einem Abschleppu­nternehmen abholen.

3./4. November Diesmal sind es spielende Kinder, die einen gestohlene­n Geldschran­k wiederfind­en – samstags in einem Waldstück in der Nähe der Piwipper Straße in Rheinfeld. Die Kinder hatten ihre Entdeckung umgehend bei der Polizei gemeldet. Die Beamten hatten daraufhin schnell herausgefu­nden, dass der Tresor aus einem Einbruch tags zuvor (3. November) an der Gneisenaus­traße stammte. Was sich die Ermittler nicht erklären konnten: Der Safe war zwar geknackt worden, doch in ihm lagen noch Bargeld und persönlich­e Dokumente der Einbruchso­pfer.

Zu allen Fällen gebe es derzeit keine neuen Erkenntnis­se, teilte die Polizei gestern auf Anfrage mit. Zeugenhinw­eise unter 02131 3000.

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FOTO: TINTER Schwer demoliert: eine der Zwischentü­ren in der Realschule.

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