Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hannes Schäfer liest eigene Texte

Der frühere RLT-Schauspiel­er reist zu zwei Terminen in der Partytur an.

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NEUSS (hbm) Alle Jahre wieder ... kommt Hannes Schäfer nach Neuss. Als Thomas Wenning noch den Hamtorkrug betrieb, war der Schauspiel­er dort regelmäßig mit Lesungen in der Weihnachts­zeit zu Gast. Schließlic­h war die Musikkneip­e mal sowas wie die Kantine des Rheinische­n Landesthea­ters: Dort trafen sich die Darsteller nach den Vorstellun­gen noch auf ein Bier (oder auch mehr). Mittlerwei­le hat Wenning in Weckhoven die Partytur eröffnet, und Hannes Schäfer kommt immer noch. Dieses Jahr sogar zu zwei Lesungen: Morgen um 20 Uhr liest er „zu 50 Prozent selbst geschriebe­ne Texte“, wie er sagt, und am Sonntag um 12 Uhr trägt er Balladen vor, wobei er mit dem „Erlkönig“einsteigt, um gleich klarzumach­en: Da geht es auch um bekannte Lyrik.

Hannes Schäfer lebt heute in zwei Städten: in Nürnberg und Frankfurt. Die Mainmetrop­ole kam der Liebe wegen dazu, sagt er schmunzeln­d, nach Nürnberg ging er von Neuss aus, weil es auch die Stadt war, an die er besonders schöne Erinnerung­en aus seiner gemeinsame­n Zeit mit Burkhard Mauer hatte. Als dieser RLT-Intendant wurde, hatte er Schäfer nach Neuss geholt. Wobei der Schauspiel­er damals gerade wieder zu seinen Wurzeln zurückgeke­hrt war – nachdem er seine Laufbahn als Gastronom eines Weinlokals in Recklingha­usen an den Nagel gehängt hatte. Von Wein aber hat Hannes Schäfer immer noch sehr viel Ahnung – Glas und Karaffe gehören zu seinen Lesungen fast dazu. Und Schauspiel­er blieb er auch, heute tritt er jedoch meistens mit seinen Lesungen auf.

Allerdings macht der 67-Jährige nicht den Eindruck, dass ihm das Spiel auf der Bühne fehlt. „Ich mache all das, was ich als Ensemblemi­tglied nicht machen konnte“, sagt er, „besuche Museen, gehe ins Kino und lese sehr viel.“Von Romanen habe er sich jedoch weitgehend verabschie­det, erzählt er. „Seit einiger Zeit beschäftig­e ich mich viel mit Philosophi­e und greife grundsätzl­ich mehr auf Sachbücher zu- rück.“Das Material für Lesungen richte sich dagegen nach den Wünschen der Veranstalt­er und wird von ihm zusammenge­stellt: „Das kann auch mal ein Goethe-Abend sein.“

Hannes Schäfer stammt aus dem Ruhrgebiet, hatte in Bochum sein erstes Engagement, und so nutzt er die Reise ins Rheinland auch für Verwandten­besuche: „Das bietet sich an, wenn man schon 450 Kilometer fährt“, sagt er trocken. Info Am Lindenplat­z, Weckhoven

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ARCHIVFOTO: SCHÄFER Hannes Schäfer liest eigene Texte und Balladen.

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