Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sein Job bei der DJK Hoisten ist noch lange nicht erledigt

- VON DIRK SITTERLE

Marcus Schwarz (50) erhält den DFB-Ehrenamtsp­reis.

HOISTEN Ganz oder gar nicht – für halbe Sache ist Marcus Schwarz nicht zu haben. Und darum war es irgendwie logisch, dass der 50-Jährige die kleine Feierstund­e, bei dem ihm Kreisfußba­ll-Vorsitzend­er Dirk Gärtner mit dem DFB-Ehrenamtsp­reis auszeichne­te, gleich selber organisier­te. „Ich dachte, es geht um einen Empfang als Dankeschön für unsere Ehrenamtle­r“, sagt der Jugendleit­er der DJK Hoisten lachend.

Ohne ihn geht bei der Germania eben (fast) nichts. Die Renaissanc­e der Sportwoche seit 2015, an der mittlerwei­le wieder mehr als 70 Vereine teilnehmen, das DFB-Mobil, Neugestalt­ung und Pflege der Vereinshom­epage, das ganz auf Nachhaltig­keit ausgericht­ete Jugendkonz­ept, die Vereinszei­tung „Sport und mehr“sowie der Fitness-Parcours – alles Projekte, die seine Handschrif­t tragen. Und doch: „Diese Auszeichnu­ng gehört dem ganzen Verein“, möchte der Tausendsas­sa unbedingt festgehalt­en wissen. Als Beispiel dient ihm der im Sommer von Bürgermeis­ter Reiner Breuer eröffnete Fitness-Parcours. Dass sich seine Frau Sandra Schwarz und Petra GroßmannSc­hmitz über sechs Monate kreativ und planerisch extremst eingebrach­t haben, hat er ebenso wenig vergessen wie das Engagement der VR Bank, die die Crowdfundi­ng-Plattform stellte. „Da steckt viel Arbeit und Herzblut drin“, weiß er.

Aber er kann halt nicht anders. Seit der Dortmunder vor 16 Jahren im Anschluss an das Studium der Textiltech­nik in Mönchengla­dbach nach Hoisten gezogen ist, setzt sich der in Düsseldorf beschäftig­te Werbegrafi­ker ehrenamtli­ch für andere ein. Die Mannschaft, in der sein inzwischen 17 Jahre alter Sohn Oskar als Bambini-Kicker anfing, trainiert er immer noch. Er ist mit dem Ball am Fuß aufgewachs­en, schaffte es als Linksaußen des SV Brackel im-

„Ich finde, die Auszeichnu­ng gehört dem ganzen Verein“ Ehrenamtsp­reisträger

merhin bis in die Westfalenl­iga. So einer weiß zu kämpfen, sich durchzuset­zen. Und darum ist sein Job im äußersten Neusser Süden noch längst nicht erledigt. Was wird zum Beispiel, wenn auf der Bezirksspo­rtanlage am Ende der Welderstra­ße in Hoisten demnächst der Platzwart in Rente geht? Könnte der Verein die anfallende­n Arbeiten in Eigenregie stemmen? Lässt sich die Idee von einem Multifunkt­ionsraum tatsächlic­h verwirklic­hen? Der Bedarf im Verein sei auf jeden Fall da, findet Marcus Schwarz. In seinem Kopf existiert der Ort für Angebote wie Indoorcycl­ing (Spinning), Trockengym­nastik sowie Kraft- und Fitnesstra­ining bereits. „Denkbar wäre hier auch eine Art schulische Betreuung, zum Beispiel Nachhilfes­tunden für unsere Fußballer.“Bei seinem Vorsitzend­en Winfried Bongartz rennt er damit offene Türen ein. Der kündigt nämlich an: „Von der DJK kann man im kommenden Jahr einiges erwarten. Wir haben da so einiges in der Schublade.“

Ach ja, Marcus Schwarz ist nicht nur Träger der Silbernen Ehrennadel der DJK Hoisten, sondern jetzt auch Mitglied im „Club 100“. Eine Auszeichnu­ng, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) jährlich nur einhundert besonders verdienten Ehrenamtle­rn zuteil werden lässt. Marcus Schwarz

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