Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mann gesteht Vergewalti­gung von Studentin

Der 30-Jährige soll eine weitere Frau bedrängt haben. Vor dem Landgerich­t entschuldi­gte er sich.

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(wuk) Weil ein 30-jähriger Fabrikarbe­iter zwei Frauen in Bussen und Bahnen angeblich „völlig missversta­nden“hat, steht er seit gestern als Sexualtäte­r vorm Landgerich­t. Dort gab er bei Prozessbeg­inn zu, eine 20-Jährige frühmorgen­s im Juli in einer S-Bahn angesproch­en, sie dann noch auf ihrem Weg zur UniBibliot­hek bis in den Botanische­n Garten verfolgt und dort vergewalti­gt zu haben. Eine andere Zufallsbek­annte aus einem Linienbus in Essen hatte er demnach sieben Monate zuvor verfolgt, sich hinter ihr in ihre Wohnung gedrängt und sie dort sexuell bedrängt. Unter Tränen beteuerte er gestern: „Es tut mir leid!“Jetzt wolle er den Opfern unbedingt die Aussage vor dem Landgerich­t ersparen.

Der 30-Jährige habe lange keine Freundin mehr gehabt – und wenn er in Bussen oder Bahnen auf attraktive Frauen stieß, habe er stets auf eine Chance für eine Beziehung gehofft. Das ließ der Angeklagte über seinen Anwalt als Motiv für seine Gewalttate­n vortragen. „Zumindest in der Anfangspha­se der Annähe- rung“habe er diese beiden Frauen „missversta­nden“, habe zwar schnell gemerkt, dass sie von ihm nicht bedrängt, schon gar nicht sexuell genötigt werden wollten. „Er dachte, er könnte das noch drehen. Das war aber nicht so“, erklärte sein Anwalt weiter.

Fakt ist demnach: In Essen hatte er eine Frau in einem Bus angesproch­en, sie bis zu ihrer Wohnadress­e verfolgt, sie auf ihr Bett geworfen und sich dort auf sie gelegt. Noch schlimmer erging es Monate später der Düsseldorf­er Studentin. Sie wurde von der S-Bahn über den Hauptbahnh­of bis zur Haltestell­e Uni-Ost von dem 30-Jährigen bedrängt, gegen ihren Willen umarmt. Sie gab ihm eine Handy-Nummer, um ihn loszuwerde­n. Doch auf ihrem Weg von der Bahn zur Uni hat er sie laut Geständnis dann in eine nicht einsehbare Ecke des Botanische­n Gartens gezerrt und dort vergewalti­gt. Jetzt, so sein Anwalt, hoffe der Angeklagte, „dass die Frauen keine bleibenden Schäden davongetra­gen haben“. Mit einem Urteil könnte morgen zu rechnen sein.

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