Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Unterstütz­ung für den Nikolaus

Gleich zwei Männer übernehmen auf der Neusser Furth das Ehrenamt und schlüpfen in das Bischofsge­wand. Neben Toni Schäfer engagiert sich Markus Britz als Nikolaus-Darsteller. Ein weiteres „Double“wird gesucht.

- VON RUDOLF BARNHOLT

Er ist der Namensgebe­r der beliebten viertägige­n Veranstalt­ung und steht beim Further Markt wieder im Mittelpunk­t: der Nikolaus. Das festliche Gewand teilen sich in diesem Jahr gleich zwei Männer – weil das Nikolaus-Ehrenamt recht anstrengen­d ist.

Toni Schäfer ist der erfahrene Heiligen-Darsteller. Seit mittlerwei­le neun Jahren setzt er sich die Bischofsmü­tze auf. Im vergangene­n Jahr wurde der 69-Jährige dabei erstmals von Markus Britz in dieser „Rolle“unterstütz­t: „Markus war früher in der Jugendarbe­it tätig und hat einen besonderen Zugang zu Kindern“, lobt Toni Schäfer den 54-Jährigen. Denn besonders die Kommu-

Mit einem Boot der Wasserwach­t kommt der Heilige über das Jröne Meerke

nikation mit den Jüngsten sei enorm wichtig für einen guten Nikolaus.

„Er sollte die Fähigkeit haben, auf Kinder zugehen zu können – sich zu ihnen herunterbe­ugen, um auf Augenhöhe mit ihnen in Kontakt zu treten“, sagt Toni Schäfer, der trotz „Double“nach einem weiteren Freiwillig­en sucht, der – ausgestatt­et mit Sack, Bart und Mitra – künftig ebenfalls in leuchtende Kinderauge­n schauen möchte.

Der erste Höhepunkt der Nikolaus-Tätigkeit erfolgt gleich zu Beginn: die Eröffnung des Further Nikolausma­rktes. Ingrid Schäfer, Geschäftsf­ührerin des Initiativk­reises Nordstadt und Ehefrau des langjährig­en Nikolaus-Darsteller­s Toni Schäfer, schildert, was passiert: „Mit einem Boot der Wasserwach­t kommt der Heilige über das Jröne Meerke. Er wird von Hunderten Kindern über die Birkenalle­e bis zum Nikolausma­rkt begleitet, wo dann am morgigen Donnerstag gegen 18 Uhr das Glockengel­äut der nahen St.-Josef-Kirche weithin hörbar verkündet: Der Further Nikolausma­rkt ist eröffnet!“Ein Moment, der bei vielen Besuchern Gänsehaut und Ergriffenh­eit auslöst.

Der Nikolaus verteilt dann zahlreiche Weckmänner an die wartenden Kinder. Er schlen- dert in seinem roten, bestickten Bischofsma­ntel immer wieder die Birkenalle­e entlang, kommt mit den Kindern ins Gespräch, beugt sich zu ihren herunter. Und ihm muss etwas einfallen, wenn er die Kinder namentlich auf die Bühne ruft und sie beschert.

Dieser „Service“existiert erst seit kurzem. Wichtig zu wissen ist, dass der Nikolaus nicht die Geschenke spendiert, sie müssen zuvor von den Eltern oder Großeltern an der Info-Bude des Initiativk­reises abgegeben werden – und werden dann zu einem bestimmten Zeitpunkt vom Nikolaus auf der Bühne vor Zuschauern überreicht. So kommt es, dass der Nikolaus mit seiner Bischofsmü­tze der meistfotog­rafierte Mann auf dem gesamten Markt sein dürfte.

„Wichtig ist, dass er einen Draht zu den Kindern hat“, sagt Toni Schäfer. Und er um die Aufmerksam­keit wissen, die er genießt. Denn die Jüngsten werden vier Tage lang immer wieder lautstark nach ihm rufen. Nikolaus auf der Furth – kein ganz leichtes, aber erfüllende­s Ehrenamt.

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ARCHIVFOTO: BERNS Mit seinem roten, goldbestic­kten Mantel, der Bischofsmi­tra und dem Rauschebar­t ist der Heilige – hier ist Toni Schäfer zu sehen – eine imposante Erscheinun­g.
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FOTO: INITIATIVK­REIS NORDSTADT 2016 schlüpfte Markus Britz erstmalig in das Gewand des Heiligen. Hilfestell­ung gab es von Toni Schäfer (r.).

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