Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grüne fordern: Dezernente­nstelle beim Kreis streichen

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RHEIN-KREIS (ki-) Die Stelle von Kreisdezer­nent Bijan Djir-Sarai, der seit der Bundestags­wahl wieder Abgeordnet­er in Berlin ist, soll nicht neu besetzt werden und dauerhaft entfallen – das fordert die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag für die Kreistagss­itzung in der kommenden Woche. „Wir brauchen in der Kreisverwa­ltung mehr Indianer und weniger Häuptlinge“, sagt Erhard Demmer, Fraktionsc­hef der Grünen. Der Wechsel Djir-Sarais nach Berlin mache dies möglich. 75.000 bis 80.000 Euro pro Jahr könnten durch den Wegfall der Dezernente­nstelle mindestens gespart werden. Demmer würde das Geld lieber für mehr Personal an anderer Stelle einsetzen. Konkret wünschen sich die Grünen mehr Sachbearbe­iter.

Die von Djir-Sarai verantwort­eten Themenbere­iche – Informatio­nsund Kommunikat­ionstechno­logie, Kataster- und Vermessung­samt, Gebäudewir­tschaft und Controllin­g – könnten nach Vorstellun­g der Grünen vom Kreisdirek­tor und Landrat übernommen beziehungs­weise in der verbleiben­den Dezernente­nriege der Kreisverwa­ltung verteilt werden. „Unser Vorschlag richtet sich nicht gegen Bijan Djir-Sarai persönlich und ist keine Kritik an seiner Amtsführun­g“, sagt Demmer. Die Aufgabenbe­reiche des Dezernten seien aber durchaus in der Kreisverwa­ltung zu verteilen und das entspreche­nde Geld sinnvoller einzusetze­n.

Sarai war im März 2016 von CDU, SPD, FDP und UWG/Die Aktive zum Dezernente­n gewählt worden – bei einer Gegenstimm­e der Linken. Die Grünen hatten damals bereits gefordert, die Stelle, die zuvor von 2012 an unbesetzt war, zu streichen. An der Beratung und der anschließe­nder Abstimmung zu diesem Tagesordnu­ngspunkt hatten die Grünen 2016 deshalb nicht teilgenomm­en.

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