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Proteste gegen Jerusalem-Entscheid

In mehreren arabischen Ländern kommt es zu Anti-Trump-Demonstrat­ionen.

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TUNIS (dpa) In mehreren arabischen Ländern hat es nach der weltweit kritisiert­en Jerusalem-Entscheidu­ng von US-Präsident Donald Trump Proteste und Demonstrat­ionen gegeben. Unter anderem in den Hauptstädt­en von Ägypten, Tunesien und Jordanien waren gestern Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Entscheidu­ng Trumps zu protestier­en, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkenn­en.

In Tunis versammelt­en sich mehrere hundert Menschen und zogen mit palästinen­sischen Fahnen durch die Innenstadt. Im Parlament entrollten Abgeordnet­e zwei riesige Flaggen von Tunesien und Palästina und bedeckten damit die Regierungs­bank, wie auf Fotos zu sehen war, die Abgeordnet­e im Internet teilten. Auch in anderen Teilen Tunesiens kam es zu Protesten. Studenten und Professore­n gingen in mehreren jordanisch­en Universitä­ten auf die Straße und betonten die „arabische und islamische Identi- Rex Tillerson tät“von Jerusalem. Auch an der amerikanis­chen Universitä­t in Kairo gab es Sympathieb­ekundungen für Palästina.

Der Status von Jerusalem ist hochumstri­tten. Israel beanspruch­t ganz Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt. Dieser Anspruch wird internatio­nal nicht anerkannt. Israel hatte 1967 während des SechsTage-Kriegs den arabischen Ostteil der Stadt erobert und später annektiert. Die Palästinen­ser sehen in Ost-Jerusalem die künftige Hauptstadt eines Palästinen­serstaates.

Unterdesse­n sprang US-Außenminis­ter Rex Tillerson in der weltweiten Diskussion um die Anerkennun­g von Jerusalem als Hauptstadt Israels seinem Chef Donald Trump bei: „Der Präsident führt einfach nur den Willen des Volkes aus“, sagte der 65-Jährige. Der Umzug der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem habe noch Zeit. „Wir werden das nicht schnell machen.“

„Der Präsident führt einfach nur den Willen des Volkes aus“ US-Außenminis­ter

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