Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mark Forster als bester Künstler geehrt

Gestern wurde in Bochum die „1Live-Krone“verliehen. Fußballer Kevin-Prince Boateng erhielt vorab einen Sonderprei­s.

- VON LAURA HARLOS

BOCHUM Unter besonders starken Sicherheit­svorkehrun­gen kam gestern Abend in Bochum die deutsche Musikbranc­he zur Verleihung der „1Live-Krone“zusammen. Mit zahlreiche­n mit Steinen befüllten Containern wurde die Auffahrt zur Jahrhunder­thalle geschützt. Dort wurde zum 18. Mal der begehrte Preis vergeben. Rund 30 Sänger, Rapper und Bands standen als Nominierte in sechs Kategorien zur Wahl – darunter Cro, Bilderbuch, Clueso und Die Toten Hosen. Als Jury votierte allein das Publikum. Seit Wochen konnte online für die Nominierte­n abgestimmt werden. Nur für die Kategorie „Beste Single“konnten Fans noch bis kurz vor Verkündung des Gewinners ihre Stimme abgeben.

Nachdem er zuletzt leer ausgegange­n war, durfte sich Mark Forster gestern gleich über zwei Preise freuen – er gewann in den Kategorien Bester Künstler und Beste Single. Auch die Band Kraftklub ging mit zwei Kronen nach Hause. Die Chemnitzer siegten in den Kategorien Beste Band und Bester Live-Act. Der Rapper RIN wurde für das beste Album geehrt, die Krone für das beste HipHop-Album erhielt allerdings RAF Camora.

Bei der Verleihung drehte sich aber nicht alles um Musik: In zwei Kategorien entschiede­n nicht die Radio-Hörer, sondern die 1Live-Redakteure über die Krone-Gewinner. So erhielt Fußballer Kevin-Prince Boateng in diesem Jahr den Sonderprei­s für sein Engagement gegen Rassismus. Der 30-Jährige beziehe Stellung und setze so „ein Zeichen gegen Rassismus auch übers Fußballfel­d hinaus“, begründete der WDR-Radiosende­r die Entscheidu­ng für den Bundesliga­spieler von Eintracht Frankfurt. Der gebürtige Berliner Boateng, der internatio­nal für Ghana spielte, hatte im Oktober den Videobewei­s bei rassistisc­hen Vorfällen in Stadien gefordert. Im Januar 2013 hatte er bei einem Testspiel mit dem AC Mailand gegen den Viertligis­ten Pro Patria zusammen mit der Mannschaft den Platz verlassen, nachdem er und andere dunkelhäut­ige Mitspieler von Zuschauern beleidigt worden waren.

„Damit ausgezeich­net zu werden, das heißt, dass die Menschen hin- hören und dass es noch viele gibt, denen das wichtig ist“, sagte Boateng. Mit dem Sonderprei­s werden nach Angaben des Senders herausrage­nde Persönlich­keiten geehrt. 2016 ging er an den Radio-Talker Domian.

Auch die Comedy-Krone wird von der 1Live-Redaktion vergeben. Sie geht an Martin Klempnow, der mit der Rolle des 21-jährigen, etwas be- griffsstut­zigen Berufsschü­lers Der Dennis Furore gemacht hat. Einem größeren Publikum bekannt wurde Der Dennis durch die TV-Sendung „Switch Reloaded“und die Radioserie „Dennis ruft an“. „Der Dennis ist immer nah bei den Menschen. Sein Blick auf Dinge und sein Umgang damit sind besonders und einzigarti­g in der deutschen Comedy-Landschaft“, sagte ein WDR-Sprecher.

Auch bei den musikalisc­hen Auftritten kamen wie in der Vergangenh­eit bekannte Namen zum ZugInterna­tional wurde es gestern mit Macklemore: Der US-Rapper sang mit Adel Tawil. Die zweifach nominierte Alice Merton (Kategorien „Bester Künstler/Beste Künstlerin“und „Beste Single“) stand mit Sido (nominiert in der Kategorie „Bester Hip-Hop Act“) und Amanda auf der Bühne. Auch Sido und Moderator Klaas Heufer-Umlauf sangen bei der Live-Show – vielleicht gibt’s dafür im nächsten Jahr ja eine Krone.

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FOTO: DPA Mark Forster freute sich gestern Abend in der Jahrhunder­thalle in Bochum sehr über die 1Live-Krone in der Kategorie Bester Künstler und durfte gleich noch einen Preis mit nach Hause nehmen – den für die beste Single.

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