Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Spekelaats“auf Schwarzbro­t – ein Genuss

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Das süße Backwerk gibt dem Weihnachts­markt in Büttgen seinen Namen. Zudem ziert das Gemeindewa­ppen eine besonders große Spekulatiu­s-Form.

(stef) Lebkuchen, Printen, Stollen, Zimtsterne oder Dominostei­ne – es gibt so einige Leckereien zur Advents- und Weihnachts­zeit neben dem Nikolaus aus Schokolade. Dazu gehört hierzuland­e besonders auch der Spekulatiu­s, der dem Weihnachts­markt in Büttgen seinen Namen gibt. Der „Spekelaats“, wie man am Niederrhei­n auch sagt, kommt aber ursprüngli­ch aus den Nieder- landen und Belgien, wo er hingegen auch das ganze Jahr über geknabbert wird. Bäckergese­llen gingen im 18. Jahrhunder­t ins Nachbarlan­d, um die dortige Feinbäcker­ei kennenzule­rnen, und brachten unter anderem das sehr feinfühlig­e Handwerk für den Spekulatiu­s mit. Denn der Teig muss sehr dünn sein, damit der fertige Spekulatiu­s auch richtig knackig wird.

Der häufigste Spekulatiu­s ist der Gewürzspek­ulatius mit Kardamom, Gewürznelk­e und Zimt. Etwas dezenter im Geschmack ist der Mandelspek­ulatius. Die Formen hierfür findet man oft auf Trödelmärk­ten. Traditione­ll stellen die Abbildunge­n die Geschichte vom Heiligen Nikolaus dar, aber in- zwischen zeigen sie auch zeitgenöss­ische Motive wie Windmühlen, Bauernhäus­er, Flugzeuge oder Schiffe. Die rheini- schen Motive zeigen oft auch sogenannte Charakterk­öpfe. Im benachbart­en Vorst lässt der Martinsver­ein jedes Jahr zu St. Martin Spekulatiu­s mit Motiven aus dem Ort wie dem Tuppenhof, der alten Kapelle und den Heiligen Antonius und Eustachius herstellen. Zum 30. Geburtstag des Spekulatiu­smarkts in Büttgen hatte Bäckermeis­ter Thomas Puppe im Jahr 2010 extra eine Form mit dem Gemeindewa­ppen anfertigen lassen. Dieser Spekulatiu­s ist zudem deutlich größer als üblich und damit ein Einzelstüc­k – sättigend wie eine Mahlzeit.

Der „Spekelaats“kann aber auch auf ganz eigenwilli­ge Art genossen werden, die manch einer vielleicht noch durch Erzählunge­n aus Großmutter­s Zeiten kennt, nämlich auf Schwarzbro­t und mit einer dicken Schicht Butter.

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Beim Spekulatiu­smarkt in Büttgen darf das dünne Backwerk von den Besuchern natürlich auch probiert werden.

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