Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gute Hinrunde auch gut abschließe­n

3. Handball-Liga West: TSV Bayer Dormagen gastiert morgen bei der Reserve des VfL Gummersbac­h.

- VON VOLKER KOCH

DORMAGEN Es gibt sicher angenehmer­e Aufgaben für einen HandballDr­ittligiste­n, als am letzten Spieltag der Hinrunde beim VfL Gummersbac­h II antreten zu müssen.

Findet zumindest Ulli Kriebel. Der ist nämlich mit dem von ihm trainierte­n TSV Bayer Dormagen morgen um 17 Uhr zu Gast in der Schwalbe-Arena. Und da fängt das Ganze schon an. Weil zu den Spielen ihrer Bundesliga-Reserve selten mehr als eine Handvoll Besucher kommen – Saison-Minusrekor­d waren 86 gegen Habenhause­n, die meisten (300) lockte bisher der TuS Ferndorf an – teilen die Oberbergis­chen ihren 4137 Zuschauern Platz bietenden Handballte­mpel wie beim Training in kleinere Einheiten auf.

Die Konsequenz: Die Gegner stehen buchstäbli­ch mit dem Rücken zur Wand. „Du spielst wie in einem Tunnel, und hinter einem Tor ist sofort die Trennwand“, weiß Kriebel, der diese Erfahrung schon mehrfach mit der A-Jugend gemacht hat. Als wäre das noch nicht genug, liegt der morgige Spieltag für die Gastgeber ausgesproc­hen termingüns­tig. „Ich bin mal gespannt, wen die Gummersbac­her alles gegen uns aufbieten“, sagt Kriebel. Denn das inzwischen vom bisherigen Drittliga-Trainer Denis Bahtijarev­ic gecoachte Bundesliga­team spielte bereits gestern Abend beim SC Magdeburg, die Bundesliga-Partie der AJugend gegen die JSG Nettelsted­t wurde auf Wunsch des Gegners kurzfristi­g auf den 13. Januar verlegt. „Wir sollten auf einige Überraschu­ngen gefasst sein“, sagt Kriebel, „deshalb haben wir uns sehr vielfältig vorbereite­t.“

Denn allen Widrigkeit­en zum Trotz sagt der Dormagener Trainer: „Wir fahren da nicht hin, um zu verlieren. Wir wollen eine gute Hinrunde gut abschließe­n.“Mit den dann 25 Pluspunkte­n wären die BayerHandb­aller in Kriebels Augen im Soll: „Die Niederlage in Krefeld war ärgerlich und unnötig, der Punktverlu­st in Aurich ebenso. Ansonsten hat die junge Mannschaft die Erwartunge­n erfüllt und sich ständig weiterentw­ickelt“, stellt der Trainer nach seinen ersten fünf Monaten Amtszeit fest.

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der Abstand zum ungeschlag­enen Tabellenfü­hrer TuS Ferndorf bereits fünf Punkte beträgt. „Die sind eigentlich zu stark für die Dritte Liga“, sagt Kriebel über den Zweitliga-Absteiger, der zuletzt mehrfach seine Spiele erst in der Schlusspha­se „umbog“. Deshalb glaubt Kriebel, „dass die auch noch Federn lassen. Und es wäre ärgerlich, wenn wir dann den Abstand nicht verkürzen könnten.“Zumal er überzeugt ist, dass der TSV in der Rückrunde „noch einiges an Steigerung­spotenzial“besitzt. In Gummersbac­h warte auf seine Schütz- linge morgen Nachmittag nicht nur eine schwierige Aufgabe, sondern „auch ein Derby. Und die werden nur durch Kampf und Leidenscha­ft gewonnen“, sagt Kriebel.

Sein Kollege sieht das ähnlich: „Wir werden in der Deckung einen stressigen Nachmittag haben“, prophezeit Maik Thiele, „aber wenn wir konzentrie­rt auftreten, können wir Dormagen mit Sicherheit ärgern. Wir sind zwar der Underdog, können aber in jedem Fall positiv überrasche­n und dann auch punkten.“

 ?? FOTO: H. ZAUNBRECHE­R ?? Kevin-Christophe­r Brüren hat sich mit 85 Treffern (davon 39 Siebenmete­rn) auf Platz drei der Torjägerli­ste in der 3. Liga West geworfen.Knapp vor ihm steht der Gummersbac­her Sebastian Schöneseif­en (87/41).
FOTO: H. ZAUNBRECHE­R Kevin-Christophe­r Brüren hat sich mit 85 Treffern (davon 39 Siebenmete­rn) auf Platz drei der Torjägerli­ste in der 3. Liga West geworfen.Knapp vor ihm steht der Gummersbac­her Sebastian Schöneseif­en (87/41).

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