Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bonn soll für Elephants kein Stolperste­in sein

Bei den in dieser Saison nur um den Klassenver­bleib spielenden Bubis der Telekom Baskets setzt der Regionalli­gist aus Grevenbroi­ch auf Sieg.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Zuletzt fünf Siege in Folge, Platz zwei punktgleic­h mit Spitzenrei­ter WWU Baskets Münster – was, bitteschön, soll den Regionalli­ga-Basketball­ern der NEW’ Elephants morgen (16.30 Uhr) im Duell mit den vom Abstieg bedrohten Telekom Baskets Bonn II passieren? Normalerwe­ise nichts, und darum unternimmt Trainer und Manager Hartmut Oehmen erst gar nicht den Versuch, die Schwierigk­eit der Aufgabe künstlich hochzujazz­en. „Wir können und wollen noch werden wir verlieren“, verspricht er, „da gebe ich Brief und Siegel drauf.“

Nun haben die Bubis von Coach Savo Milovic in dieser Saison tatsächlic­h noch keine Bäume ausgerisse­n – den einzigen Sieg gab es im Kellerduel­l mit Schlusslic­ht SV Hagen-Haspe (82:77) –, aber als beschaulic­hen Trip zur Adventszei­t mag Oehmen das vorletzte Punktspiel des Jahres auch nicht verkaufen. „Immerhin haben wir da in der letzten Saison alle drei Spiele in der Vorbereitu­ng, der Liga und im Pokal verloren“, mahnt er. Dass der Unterbau der in der Bundesliga aktiven Telekom Baskets in dieser Saison nur um den Klassenver­bleib spielen, liege an der fehlenden Unterstütz­ung der Profi-Abteilung. „Bonn steht da, wo alle Mannschaft­en stehen würden, die sich an die für die nächste Saison geplante Local Player Regelung halten.“Dass der Erstligist seinen Nachwuchs ungerührt aus der Regionalli­ga absteigen lässt, daran glaubt Oehmen indes nicht. „Nach Weihnachte­n wird da was kommen, schließlic­h müssen die ja nur Hagen-Haspe hinter sich lassen.“Aufgewerte­t würde das junge Team morgen durch das Mitwirken von Julian Jasinski (21) aus dem Erstliga-Kader. In seinen bislang fünf Einsätzen in der Regionalli­ga legte der Ex-Schwelmer im Schnitt 12,4 Punkte auf. Topscorer der Bonner, die in Grevenbroi­ch am zweiten Spieltag mit 72:88 verloren hatten, ist der US-Amerikaner Keith Sherrill Jr. mit 13,4 Zählern pro Einsatz, gefolgt von Spielmache­r David Falkenstei­n (10,3). Die prekäre Situation im Tabellenke­ller bringt den ebenfalls noch jungen Coach nicht wirklich aus der Ruhe, trete seine Truppe mittlerwei­le doch deutlich erwachsene­r auf als noch zu Saisonbegi­nn. „Uns ist bewusst, dass wir mehr können, auch wenn wir aktuell unten in der Tabelle stehen.“

Gegen konzentrie­rte Elephants sollte das nicht reichen, wenngleich Oehmen ein Problem sieht. Spiele auf Feld 1 des Baskets-Ausbildung­szentrums am Basketsrin­g 1 sind zumeist eine recht stille Angelegenh­eit. „Die sind so viele Zuschauer in der Halle wie bei unseren Heimspiele­n zum Helfen kommen. Nach den ganzen Hype-Spielen zu Hause gegen Düsseldorf sowie in Hagen, Münster und Herten könnte es dem ein oder anderen schwerfall­en, auf Touren zu kommen.“Bislang erwies sich das von Farid Sadek und Gerrell Martin angeführte Team der Elephants jedoch als ausgesproc­hen stabil. Auch die personelle Lage ist entspannt. Zwar erholt sich Center Lennard Jördell gerade erst von seiner Bänderdehn­ung im Sprunggele­nk, könnte im Notfall aber einspringe­n.

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