Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Furth bekommt ein Inbus-Viertel

Vermarktun­gsname der Schraubenf­abrik soll an Standort-Historie anknüpfen.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NORDSTADT Die Fläche der ehemaligen Schraubenf­abrik Bauer & Schaurte wird durch den Düsseldorf­er Projektent­wickler BEMA unter dem Namen „Inbus-Viertel“vermarktet. Damit kommt der neue Eigentümer schon bei der Namenswahl der Bitte auch aus der Politik nach, bei der Schaffung des neuen gemischten Quartiers am Hauptbahnh­of an die frühere Nutzung des Geländes zu erinnern und diese wachzuhalt­en. „Wir haben uns bewusst für einen Vermarktun­gsnamen entschiede­n, der einen Ausschnitt aus der Historie des Standorts aufgreift“, betont BEMA-Geschäftsf­ührer Ralph Schneemann. Denn der „Inbus“wurde in genau diesem Werk erfunden

Das Düsseldorf­er Unternehme­n, das auch den alten Produktion­sstandort der Firma Pierburg für Wohnzwecke entwickelt, hat die geschlosse­ne Fabrik, die 1876 als „Rheinische Schrauben- und Mutternfab­rik“gegründet worden war, Ende 2016 aus der Insolvenzm­asse erworben. Das Ziel: Diese rund 48.000 Quadratmet­er große Industrieb­rache soll planerisch entwickelt werden, um einen relevanten Beitrag zur dringend notwendige­n Schaffung von neuem Wohnraum zu leisten. Das 17.000 Quadratmet­er große Grundstück östlich des Weißenberg­er Weges, das schon bei einer früheren Insolvenz abgetrennt wurde und noch immer im Besitz der „Acument GmbH & Co. KG“ist, wird in diese Planung mit eingebunde­n. Der damalige Insolvenzv­erwalter Wolf van der Fest wird diesen Prozess daher mit steuern.

Nach gemeinsam mit der Politik entwickelt­en Vorgaben sind derzeit 24 Planerbüro­s aufgerufen und schon dabei, im Rahmen eines städtebaul­ichen Wettbewerb­s Konzepte für die 6,5 Hektar große Gesamtfläc­he zu erarbeiten. Erste Ent- würfe sollen zum Jahresende vorliegen. In einer zweiten Phase werden rund fünf Teams ausgewählt, die ihre Konzepte verfeinern. Dabei sollen sie auch überlegen, ob zumindest Teile der Fabrik, die insgesamt nicht denkmalwür­dig ist, erhalten bleiben. Dazu gehören die Fassade des haupthause­s und zwei Hallen.

Neben der Wohnbebauu­ng sind Flächen für Einzelhand­el, Dienstleis­tung und nicht störendes Gewerbe vorgesehen, außerdem soll ein Hotel mit circa 150 bis 200 Zimmer angesiedel­t werden. Eine Kita sowie Grün- und Freifläche­n gehören zu den weiteren Anforderun­gen des städtebaul­ichen Wettbewerb­s.

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ARCHIV: MAYER Das Denkmalamt fände es gut, wenn diese Halle erhalten bliebe.

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