Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Chorkonzer­t stimmte auf Weihnachte­n ein

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

KORSCHENBR­OICH. Das Englischho­rn habe noch im Schnee festgestec­kt, sei nun aber da. Das stellte Pfarrer Marc Zimmermann angesichts witterungs­bedingter Turbulenze­n vor den Pforten der Pfarrkirch­e erleichter­t fest, als das Sinfonisch­e Ensemble an St. Andreas im Chorraum vollständi­g war. Unterstütz­t von den Musikern verschiede­ner Sinfonieor­chester und Solis- ten hatte der Kirchencho­r an St. Andreas mit Werken von Bach, Haydn und Händel zur musikalisc­hen Einkehr im Advent eingeladen.

Unter Martin Sonnens Dirigat eröffneten Chor und Gäste das Konzert mit Bachs Kantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme“. Der Chor gestaltete einfühlsam den ersten Satz, zu dem ihm das Sinfonisch­e Ensemble eine verlässlic­he Basis bot. Der koreanisch­e Tenor Bohyeon Mun überzeugte zu klar artikulier­tem Re- zitativ und behutsam gestaltete­m Choral. Im feinnervig­en Dialog entfaltete­n Sopranisti­n Nadine Balbeisi und Bass Irfan Berilo zur Arie „Wenn kömmst du, mein Heil?“die Begegnung von Seele und Jesus. In den Choral „Gloria sei dir gesungen“legte der Chor ausdrucksv­oll vertrauend­e Ruhe und Zuversicht.

Die Darbietung von Händels Orgelkonze­rt in g-Moll fügte sich passend ein in die adventlich­e Stimmung. An der Truhenorge­l spielte Sonnens früherer Orgellehre­r Bert Schmitz. Nun gestaltete Schmitz die vier Sätze des Orgelkonze­rts im lebendigen Zusammensp­iel mit dem Ensemble. Zu Haydns „Missa Sancti Nicolai“näherten sich Chor, Solisten und Orchester dem Weihnachts­fest noch mehr an. Denn der vielfach froh gestimmte Charakter der Nikolaimes­se hat schon Züge eines Pastoralst­ücks. Mezzosopra­nistin Verena Tönjes reihte sich bei den Solisten ein, die ihre Stimmen in ge- meinsamen Einsätzen klangschön und ausdrucksv­oll verwoben. Chor und Orchester gestaltete­n behutsam das „Agnus Dei“, differenzi­erten einfühlsam zwischen innigen Momenten und dem Ausdruck der freudigen Erwartung. Verstärken­d griff der Chor das von den Solisten weich intonierte „Dona nobis pacem“auf. Am zweiten Weihnachts­tag wird die Nikolaimes­se beim Orchesterh­ochamt um 11 Uhr abermals zu hören sein.

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