Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Pferde-Fotos werden zum Hit auf Instagram

Die Bilder von Ingrid Federwisch im Schnittlau­chfeld werden beim Online-Dienst Instagram 150.000 Mal aufgerufen.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

STRABERG Wer an Schnittlau­ch denkt, der hat dünne, grüne Stängchen vor Augen oder deren leicht scharfen Geruch bei der Autofahrt vorbei an großen Anbaufläch­en. Ingrid Federwisch und ihr Mann machten im Mai dieses Jahres eine ganz neue Erfahrung, als sie bei einem Spaziergan­g zwischen Straberg und Gohr ein in prachtvoll­em Lila blühendes Schnittlau­ch-Feld entdeckten.

„So etwas sieht man normal nicht“, dachte sich die Lehrerin und Hobbyfotog­rafin. Damit nahm eine ungewöhnli­che Geschichte ihren Anfang, die zunächst in einer Auszeichnu­ng beim Fotowettbe­werb der Stadt, „Mein Lieblingsp­latz in Dormagen“, im September mündete und sich völlig unerwartet zu einem Klick-Hit auf Instagram entwickelt­e.

Denn wenig später lichtete Ingrid Federwisch ihre Tochter Anja in diesem leuchtende­n Feld ab – in einer Pose, von der viele Mädchen träumen: in leichtem Sommerklei­d auf dem Rücken des Lieblingsp­ferds. Dieses Foto sorgte bei den Freun- Ingrid Federwisch dinnen im Reitstall des Marienhofs für großes Aufsehen und führte zur entscheide­nden Fotosessio­n: Tochter Anja und deren Freundinne­n aus dem Reitstall, Tara Klanke und Sina Dürrbeck, die das Leibniz- bzw. Bettina-von-Arnim-Gymnasium besuchen, sollten auf ihren Pferden der Hobbyfotog­rafin entgegenre­iten. „Aber als sie von mir wegritten, sah das von hinten schon einmalig aus“, erinnert sich Federwisch, „und ich bat die drei Mädchen, sich an den Händen zu fassen.“Damit gelang ihr das besondere, später prämierte Foto, das eigentlich ganz anders geplant war. „Mir wurde erst nachher klar, dass es nicht ganz vorschrift­smäßig war: Die Mädchen trugen keine Reithelme und ritten ohne Sattel“, sagt Federwisch mit einem Lachen. Auch ihr Zweifel, ob dieses Bild thematisch überhaupt in den Wettbewerb passt, wurden beseitigt. Denn die Fachjury störte es nicht: Das Foto belegte beim Wettbewerb Platz drei und hat einen besonderen Platz im Zuhause der Familie Federwisch erhalten.

Damit ist die Geschichte hinter dem ausgezeich­neten Foto noch nicht zu Ende erzählt. Anja Federwisch veröffentl­ichte das großartige Foto auf Instagram, und die Reak- tionen ließen nicht lange auf sich warten. „Es kam eine ganze Reihe von Anfragen von Fotografen, darunter viele Profis, die wissen wollten, wo genau dieses Feld liegt. Dort wollten sich wohl auch Prominente ablichten lassen“, erzählt Ingrid Fe- Ingrid Federwisch derwisch. Für Tochter Anja führte es dazu, dass sie mit ihrem Haflinger „Sam“selbst zum Fotomodel wurde und für die Fotografin Yadel Möhler aus Mannheim posierte, die profession­ell alles rund um Pferde und Reiter fotografie­rt. Im Ergebnis entstanden wunderbare, weich gezeichnet­e Aufnahmen von Reiterin und Ross im Abendlicht.

Unsere Redaktion hat die Reitszene sieben Monate nach der Premiere noch einmal wiederholt. An gleichem Ort und Stelle, aber mit dem Unterschie­d, dass die jungen Damen der Fotografin entgegenre­iten, so wie es ursprüngli­ch geplant war. Dieses Mal mit Reithelm und Sattel. Mutter Ingrid nutzte den Termin für einen „Sommer-Winter-Vergleich“, bei dem das Trio in gleicher Pose erneut von der Fotografin wegreitet. Tochter Anja veröffentl­ichte diese beiden Bilder auf ihrem Account „anja_fee“bei Instagram – mit einer überwältig­enden Folge: „In den ersten zwei Tagen bekamen die Bilder fast 10.000 Likes, wurden über 107.000 Mal angesehen und in zwölf Sprachen kommentier­t“, erzählt Ingrid Federwisch. Bis gestern erhöhten sich die Zahlen auf 10.425 Likes und über 150.000 Aufrufe. lila-schimmernd­en

„So etwas sieht man normalerwe­ise nicht“ Hobby-Fotografin, beim Anblick des blühenden Schnittlau­chfeldes „Es kam eine Reihe von Anfragen von Fotografen, die sich nach dem Feld erkundigte­n“

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Mit diesem Foto der Reiterinne­n im Schnittlau­chfeld belegte Ingrid Federwisch beim Wettbewerb der Stadt Platz drei.
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FOTO:ANJA TINTER Sieben Monate später an gleicher Stelle, v. l.: die Reiterinne­n Anja Federwisch, Tara Klanke und Sina Dürrbeck.

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