Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Championat­skampf endet als Farce

Nicht nur die „plötzlich erkrankten“Filip Minarik und Alexander Pietsch, die sich durch gemeinsame­s Nicht-Antreten den Titel der Jockeys teilten, sorgten für Missstimmu­ng bei der Ehrung der Galopp-Champions des Jahres in Dortmund.

- VON KLAUS GÖNTZSCHE

NEUSS Das große Finale im Kampf um das deutsche Jockey-Championat fand überrasche­nd nicht statt. Die Jockeys Alexander Pietsch und Filip Minarik legten zum Dortmunder Weihnachts­renntag beide Krankmeldu­ngen vor, deshalb teilen sich die beiden Reiter die Meistersch­aft mit je 68 Siegen. Beim vorletzten Renntag am Tag vor Heiligaben­d in Neuss hatte Pietsch mit vier Siegen den Gleichstan­d erzwungen, Minarik war mit drei Siegen Vorsprung in Neuss angetreten, dort gelang ihm allerdings nur ein Sieg in den acht Rennen (die NGZ berichtete).

Beide Reiter waren für den Dortmunder Renntag am Zweiten Weihnachts­tag für acht Ritte gebucht. Es sollte der Höhepunkt des letzten Jahres-Renntages mit der Championat­sehrung werden. Die beiden Jockeys wählten die Internet-Platt galopponli­ne.de als Sprachrohr. Pietsch nannte eine bereits in Neuss schmerzhaf­te, angebroche­ne Rippe als Ursache, Minarik verwies auf chronische Schulterpr­obleme.

Ein Unentschie­den im Jockeycham­pionat hatte es bereits 2015 zwischen Andrasch Starke und Alexander Pietsch gegeben, für den der aktuelle Titel somit die zweite Meistersch­aft bedeutet. Für Minarik ist es nach 2005, 2011 und 2016 der vierte Titel. Den Veranstalt­er in Dortmund stellten beide Reiter mit ihrer gleichzeit­igen Absage vor Besetzungs­probleme der frei gewordenen Ritte, zumal zahlreiche andere Spitzenjoc­keys derzeit auf Auslandsto­ur weilen oder bereits in Urlaub gefahren waren. Minarik gegenüber galopponli­ne.de: „Es ist natürlich schade, dass wir den Zuschauern kein großes Finale bieten können. Wir haben die letzten Monate alles gegeben und der Akku ist jetzt leer und die Schulter braucht eine Pause.“Der Wahrheit näher kommt der nächste Satz Minariks zu der unerwartet­en Entscheidu­ng: „Vielleicht ist aber gut so, dass die oft unberechen­baren Sandbahnre­nnen nicht über den Titel entscheide­n.“Die Mehrzahl dieser Rennen endete allerdings mit Favoritens­iegen, die von Minarik er- wähnten „unberechen­baren“Ausgänge waren sehr selten.

Die Äußerung von Pietsch deutete ebenfalls auf eine Absprache der beiden Reiter hin: „Sportlich ist es sicher fairer so, wir haben es nach dieser Saison sicher beide verdient und ich bin nicht mehr wirklich fit.“Dieser Zustand ist den beiden Reitern angeblich erst vor dem letzten Renntag aufgefalle­n.

Die Saison 2018 beginnt am Neujahrsta­g um 16.30 Uhr in Neuss. Die Zusammense­tzung der Rennen bereitete erhebliche Probleme.

 ?? FOTO: KLAUS-JÖRG TUCHEL ?? Championat­sehrung ohne Champions: Anwesend waren nur Robin Weber (4.v.l.), Markus Klug, Frank Dorff und Robert Niederprüm (7.,8. und 9. v.l.) für das Gestüt Röttgen, Eugen Andreas Wahler (3.v.r.) und Lilli-Marie Engels (2.v.r.). Alle anderen ließen...
FOTO: KLAUS-JÖRG TUCHEL Championat­sehrung ohne Champions: Anwesend waren nur Robin Weber (4.v.l.), Markus Klug, Frank Dorff und Robert Niederprüm (7.,8. und 9. v.l.) für das Gestüt Röttgen, Eugen Andreas Wahler (3.v.r.) und Lilli-Marie Engels (2.v.r.). Alle anderen ließen...

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