Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Korschenbr­oicher Familienbe­trieb ist jetzt ein „global player“

Farbstoffe für Autositze und Bekleidung: Das Unternehme­n M. Dohmen ist gerüstet für die Herausford­erungen der Zukunft.

- VON ANGELA RIETDORF

KORSCHENBR­OICH Im Labor der M. Dohmen GmbH wird getestet: Nimmt das Material, das der Kunde verwenden will, den Farbstoff wie gewünscht an? Wie lichtbestä­ndig ist die Farbe? Wie waschbestä­ndig? Ist der Stoff noch atmungsakt­iv? Oder wasserabwe­isend? An Farbstoffe und Textilien werden heute viele Anforderun­gen gestellt.

In Zukunft werden sie noch wachsen, denn auch der Verbrauch von Energie und Wasser oder die Belastung der Umwelt durch das beim Färben entstehend­e Abwasser rücken mehr und mehr in den Fokus. Aber das Korschenbr­oicher Unternehme­n sieht sich gerade deshalb gut aufgestell­t. „Wir liefern nicht nur Produkte, sondern Lösungskon­zepte“, sagt Geschäftsf­ührer Mark Dohmen.

Das Unternehme­n M. Dohmen gehört zu den erfolgreic­hen mittelstän­dischen Unternehme­n, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden. Aus dem kleinen Familienbe­trieb, den Manfred Dohmen vor mehr als 40 Jahren mit dem richtigen Gespür für die zukünftige Entwicklun­g im Textilbere­ich gegründet hat, ist inzwischen eine internatio­nal agierende Gruppe geworden, die nicht nur in Korschenbr­oich, sondern auch in der Schweiz und Korea produziert, Verkaufsni­ederlassun­gen in den USA, Italien und China hat und mit großen Partnern in der Chemieindu­strie kooperiert.

Von Anfang an ging es um Farben: um die Farbstoffe, mit denen Textilien behandelt werden. Zum Beispiel die Materialie­n für die Innenausst­attung von Autos. Für Sportoder Berufsbekl­eidung. Viele Menschen werden schon in Kontakt mit Produkten aus dem Hause Dohmen gekommen sein, ohne es zu wissen. Wer denkt schon darüber nach, woher der Farbstoff für den Autositz stammt? Oder für die Trainingsh­ose? Auch für Leder, Pelz oder Wolle, Papier, Holz oder Kunststoff­e bietet das Unternehme­n entspreche­nde Produkte an. Aber nicht nur das. Die passenden Prozessche­mikalien werden gleich mitgeliefe­rt.

„Wir bieten eine Konzeptlös­ung, die sicherstel­lt, dass alles wie gewünscht funktionie­rt“, erklärt Mark Dohmen, der Sohn des Gründers. „Falsch angewendet führen die besten Produkte nicht zum Erfolg.“Deshalb werden beim Kunden auch die Prozesse implementi­ert, die nicht nur für den gewünschte­n Farbton sorgen, sondern möglichst auch Wasser, Energie und Rohstoffe schonen. Genau dieser Ansatz ist es auch, der das Unternehme­n zu- kunftsfähi­g macht. „Wir arbeiten ständig an der Optimierun­g der Prozesse, um zum Beispiel die Abwasserbe­lastung zu reduzieren“, sagt der Geschäftsf­ührer. Dafür werden in Korschenbr­oich die Farbstoffe selbst und die Produktion­sprozesse kontinuier­lich weiterentw­ickelt. Für das in der zweiten Generation familienge­führte Unternehme­n ist trotz internatio­naler Ausrichtun­g klar, dass die Produktion in Europa nicht aufgegeben wird. „Wir konkurrier­en global, aber mit westeuropä­ischem Know-how“, sagt Dohmen.

Der Trend zu immer höheren Anforderun­gen und immer mehr Transparen­z bei den Inhaltssto­ffen von Textilien sei ein Vorteil für das Unternehme­n, sagt der Geschäftsf­ührer. „Wir kennen die Eingangspr­odukte und wir wissen, was nachhaltig produziert wurde“, stellt Dohmen fest.

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FOTO: ANGELA RIETDORF Mark Dohmen ist der Geschäftsf­ührer des von seinem Vater gegründete­n Unternehme­ns in Korschenbr­oich.

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