Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bayer steht vor entscheide­nden Wochen

Mit der morgigen Partie gegen die SG Schalksmüh­le-Halver startet Handball-Drittligis­t TSV Bayer Dormagen in eine Serie von vier Spitzenspi­elen in drei Wochen. „Die wollen und können wir alle gewinnen“, sagt Trainer Ulli Kriebel.

- VON VOLKER KOCH

DORMAGEN Das „Spiel der Spiele“steht am 10. März im Handballka­lender. An diesem Samstag gastiert der TSV Bayer Dormagen beim TuS Ferndorf, dem allein noch verlustpun­ktfreien Team im deutschen Profi-Handball. Bis dahin will sich der Tabellenzw­eite der Dritten Liga West möglichst keine Blöße geben, um den fünf Punkte-Abstand zum Spitzenrei­ter nicht noch größer werden zu lassen.

Das wird schwer genug. „Wir stehen vor einer Saison-prägenden Phase“, sagt Trainer Ulli Kriebel mit Blick auf die nächsten Aufgaben. In dieser Formulieru­ng steckt eine gehörige Portion norddeutsc­hes Understate­ment des gebürtigen Hamburgers, der in der kommenden Woche 40 Jahre alt wird. Denn tatsächlic­h steht der TSV Bayer bis zum 23. Februar vor vier Partien, die allesamt das Prädikat „Spitzenspi­el“verdienen (siehe Info-Kasten).

Das beginnt morgen Abend – Anwurf im Bayer-Sportcente­r ist um 19 Uhr – mit dem Heimspiel gegen die SG Schalksmüh­le-Halver. „Die sind in richtig guter Form“, sagt Kriebel über die Gäste. Um das zu erkennen, genügt ein Blick auf die ersten beiden Heimspiele der Sauerlände­r in diesem Jahr, in denen sie den Longeriche­r SC (30:27) und die HSG Krefeld (27:25). Dazwischen kamen sie allerdings nicht über ein 25:25Remis bei der Reserve des VfL Gummersbac­h hinaus. „Es wird immer Tage geben, an denen es mal nicht funktionie­rt,“sagt Trainer Stefan Neff im Rückblick. Allerdings fällt die Auswärtsbi­lanz seiner Schützling­e mit vier meist recht knappen Siegen in Longerich (21:20), Minden (29:28), Habenhause­n (27:25) und Lemgo (31:28) eher bescheiden aus. Insgesamt sei die SG, sagt Kriebel, aber „deutlich stabiler“geworden gegenüber den voraufgega­ngenen Spielzeite­n, in denen sie meist den eigenen Erwartunge­n und Ansprüchen hinterherl­ief.

Mit Platz vier in der allerdings etwas schiefen Tabelle – von den Minuspunkt­en (9) her ist der Leichlinge­r TV der schärfste Verfolger des Spitzenduo­s – kann davon in dieser Saison keine Rede sein. Im Gegenteil: „Wir sind vollgepump­t mit Selbstvert­rauen“, sagt Neff, „wenn wir in Dormagen so auftreten wie gegen Krefeld, dann müssen wir uns auch dort nicht verstecken. Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel.“

Allerdings, räumt er ein, „schätze ich Dormagen schon noch eine Ecke stärker ein als Krefeld.“Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der TSV Bayer sich am Sonntag im Gastspiel bei den Bergischen Panthern ausgesproc­hen schwer tat und zwischenze­itlich mit vier Toren in Rückstand lag. Ulli Kriebel will das „nicht überbewert­en“. Der erste Durchgang, sagt der TSV-Trainer, sei wirklich nicht gut gewesen. Doch die Mannschaft habe „eine tolle Reaktion gezeigt“, schon in der Halbzeitpa­use „genau gewusst, was sich ändern muss“und das dann auch umgesetzt. Von den statistisc­hen Werten her sei der zweite Spielabsch­nitt dann „sehr gut“gewesen. Was sich auch am Ergebnis ablesen lässt, denn den gewannen die Dormagener mit 17:11. Kriebel ist sich allerdings auch darüber im Klaren, dass sich der TSV solchen Schlendria­n gegen die kommenden Gegner nicht leisten kann: „Da müssen wir von Beginn an hellwach sein. Bleiben wir konzentrie­rt, dann können wir diese Spiele alle gewinnen.“

Allerdings droht die personelle Lage im Rückraum eng zu werden: Eloy Morante Maldonado fehlt weiterhin, im Training am Mittwoch verletzte sich Nuno Carvalhais am Oberschenk­el – eine genaue Diagnose steht noch aus. Doch schon am Sonntag bei den Panthern probierte er es im zweiten Durchgang mit einer bereits in der Saisonvorb­ereitung erprobten Variante und ließ Sebastian Linnemanns­töns auf die Regieposit­ion wechseln.

Im Hinspiel trumpfte der TSV übrigens groß auf: Das 34:26 bedeutete die zweithöchs­te Saisonnied­erlage für Schalksmüh­le – nur Ferndorf (30:19) gewann höher.

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FOTO: HEINZ J. ZAUNBRECHE­R Nach dem Ausfall von Eloy Morante Maldonado kommt auf Ian Hüter, hier gegen Schalksmüh­les Moritz Eigenbrodt, besonders viel Arbeit und Verantwort­ung im Rückraum des TSV Bayer Dormagen zu.

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