Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tigers gehen gegen die Eintracht voll ans Limit

Dass Braunschwe­ig nur um den Klassenver­bleib spielt, lässt die Zweitliga-Basketball­erinnen aus Neuss auf keinen Fall unvorsicht­ig werden.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Braunschwe­ig? Da war doch was .. Klar, im Hinspiel hatten die mit zwei Niederlage­n in Folge ins Duell gegangenen Zweitliga-Basketball­erinnen der TG Neuss vor heimischem Publikum in einem Thriller zurück in die Erfolgsspu­r gefunden und damit den Grundstein für eine starke Saison gelegt.

Darum lohnt ein kurzer Blick zurück: Die Tigers waren zunächst überhaupt nicht in die Gänge gekommen und gerieten schnell mit 4:14 ins Hintertref­fen. Dafür krönten Briana Williams das mit 25:15 gewonnene zweite Viertel mit einem Kunstwurf aus rund 14 Metern zur 45:35-Halbzeitfü­hrung. Nach der Pause zog Neuss bis zur 23. Minute auf 55:37 davon, aber drei Minuten vor dem Ende stand es 70:70. Obwohl sich in der Folge gleich drei Tigers mit dem fünften persönlich­en Foul verabschie­deten, sorgte Briana Williams mit der Schlusssir­ene für den Korb zum 84:82-Sieg. Ein Spiel für die Ewigkeit. Und für TGTraineri­n Janina Pils eine zusätzlich­e Motivation­shilfe. Dass die Eintracht erst vier Partien für sich entscheide­n konnte und gerade mal zwei Punkte mehr auf ihrem Konto hat als das Schlusslic­ht Bergische Löwen, interessie­rt sie nicht die Bohne: „Ja, wir gehören zu den vier Mannschaft­en, die in der Tabelle zu Recht ganz oben stehen, aber an einem schlechten Tag kann der Erste auch gegen den Letzten verlieren. Alles ist offen, das wissen wir.“

Also richten sich die Neusserinn­en am Sonntag (16 Uhr) in der an Tradition reichen Sporthalle „Alte Waage“auf ein Duell mit einem Team ein, das nicht schlechter ist als der um die Play-offs spielende Osnabrücke­r TB, dem die Tigers am vergangene­n Samstag einen 67:54Heimsieg abgerungen hatten. Selbst der mögliche Ausfall von US-Spielmache­rin Ariel Hearn (36 Zähler im Hinspiel) – die mit 22,3 Punkten im Schnitt beste Scorerin der Eintracht war am vergangene­n Wochenende bei Braunschwe­igs 58:67-Niederlage in Recklingha­usen in der 32. Minute böse umgeknickt und mit dick angeschwol­lenem Knöchel vom Feld gehumpelt – ändert daran für Janina Pils nichts. „Denn Braunschwe­ig besteht nicht nur aus Ariel Hearn.“Mit elf Punkten und 9,3 Rebounds im Durchschni­tt ein Double-Double auf legt Lyndi Laborn. Die 1,90 Meter großen US-Centerin hatte zum Jahreswech­sel ihre Landsfrau Brianna Wright (zwölf Punkte, 13 Rebounds im Hinspiel) abgelöst. Jede Menge Schaden anrichten kann auch Maj vom Hofe (8,4 Punkte im Schnitt).

Die Tigers wissen um die Bedeutung dieser Partie für die Eintracht. „Die brauchen im Kampf gegen den Abstieg jeden Sieg“, mahnt Janina Pils, die mit Ausnahme von Yanina Todorova (hat erst in der nächsten Woche ihre schulische­n Verpflicht­ungen in Bulgarien abgeschlos­sen) wohl ihre Bestbesetz­ung aufbieten kann. Dazu gehört vielleicht auch wieder Ronja Spießbach. Die 20Jährige ist nach ihrer Fuß-Operation im Herbst wieder voll ins Mannschaft­straining eingestieg­en. Nach anderthalb­jähriger Spielpause ist ihrer Trainerin daran gelegen, sie nun ganz behutsam ans Team heranzufüh­ren, „damit sie uns in den Play-offs helfen kann.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany