Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants können alles gewinnen – oder verlieren

Mit der Partie in Ibbenbüren beginnen für den Spitzenrei­ter der Basketball-Regionalli­ga die „Wochen der Wahrheit“.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Der Februar könnte für die Regionalli­ga-Basketball­er der NEW’ Elephants zum Schicksals­monat werden – 28 Tage, in denen sie im Aufstiegsk­ampf alles gewinnen, aber eben auch alles verlieren können. Los geht es morgen Abend (19 Uhr) mit dem Spiel bei den im Moment fast unschlagba­ren AOK Ballers Ibbenbüren (elf Siege in Folge), an Karneval ist frei, dann folgt daheim das Topspiel gegen Münster (17. Februar) und zum Abschluss wartet der schwere Gang zum Lokalrival­en ART Giants Düsseldorf (24. Februar). Zwar stehen im März noch drei weitere Partien aus, doch für Trainer Hartmut Oehmen ist klar: „Sollten wir die nächsten drei Spiele gewinnen, lassen wir uns der Titel nicht mehr nehmen.“

Aber schon in Ibbenbüren sind die Elephants maximal gefordert. „Das wird sehr, sehr schwer“, sagt Oehmen, der die Hausherren leistungsm­äßig in eine Kategorie mit Münster einordnet. Mit der seltsam kleinmütig­en und verunsiche­rt wirkenden Truppe vom Hinspiel, die an der Erft chancenlos mit 77:95 unterlag, hat die aktuelle Mannschaft rein gar nichts mehr zu tun. Der „tvi“erinnert nun wieder verteufelt an das Team, das die Liga, angeführt von dem fantastisc­hen Rishi Kakad (kam erst im Januar), auch schon im Vorjahr ab der Weihnachts­pause aufgemisch­t hatte. Dabei hat sich im Kader von Coach Marc Pohlmann gar nicht so viel verändert: Für Michael Jr Harvey (aus familiären Gründen zurück in die USA) kam Denzel Johnson.

Der 1,90 Meter große Combo-Guard von der Santa Clara University in Kalifornie­n markiert pro Spiel im Schnitt 20,6 Punkte und ist damit der Kopf einer, so Oehmen, „brutal starken Starting Five“. Zu der gehört auch der „Streetball­er“Omar Zemhoute. „Ein Zocker“, weiß Oehmen. Topscorer im Post der Gastgeber ist Albert del Hoyo. Der 1,92 Meter große Spanier enttäuscht­e im Hinspiel zwar, legt aber über die gesamte Saison gesehen mit herausrage­nden Quoten durchschni­ttlich 20,4 Zähler auf. Oehmen: „Er ist kompletter Spieler, vor ihm hatte ich meine Jungs schon vor dem Match in Grevenbroi­ch ausdrückli­ch gewarnt.“Für die nötige Präsenz an den Brettern sorgen der zweiligaer­fahrene Benjamin Fumey (16,4 Punkte) und der 2,07 Meter große Niederländ­er Meikel Post. So fertigte Ibbenbüren in der von der Konkurrenz gefürchtet­en Sporthalle Ost Düsseldorf mit 81:59 ab, gewann in Herten – sogar ohne Fumey – mit 91:82 und holte Münster mit einem 90:81-Auswärtssi­eg von der Spitze.

So gerne die Elephants ihre eigene auf mittlerwei­le zehn Siege in Folge angewachse­ne Serie ausbauen würden, „das hätte auf jeden Fall einen psychologi­schen Effekt“, hält Oehmen das Duell mit Münster für die wichtigere Aufgabe. „Ein Sieg in Ibbenbüren nützt uns gar nichts, wenn wir dann gegen Münster verlieren.“Unterliege­n seine Schützling­e dagegen in Ibbenbüren und schlagen danach Münster, wären sie wieder Tabellenfü­hrer. Mit derlei Planspiele­n mag Oehmen seine Mannschaft indes nicht zusätzlich belasten. Sein Eindruck: „Natürlich wissen wir, worum es geht. Aber wir sind trotzdem recht entspannt.“

Sorgen macht er sich lediglich um Marcus Delpeche: Dessen Ringfin- ger war gegen Recklingha­usen aus dem Gelenk gekugelt. Gebrochen ist zwar nichts, doch die Schmerzen sind enorm. Zudem erlitt er bei einer harten Trainingsk­ollision mit Max Boldt eine Jochbeinpr­ellung. Was uns nicht umbringt ...

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FOTO: CHRISTINA ERI So war es im Hinspiel: Trainer Hartmut Oehmen sieht ganz entspannt, wie Gerrell Martin (r.) Ibbenbüren­s Kai Patte das Nachsehen gibt.

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