Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kleine Stadt mit großem Angebot

In Korschenbr­oich gibt es kleine Läden, die dem Trend trotzen.

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KORSCHENBR­OICH (anw) Schon seit über 22 Jahren betreibt Cornelia Haasnoot-Schumacher das Fachgeschä­ft „Corrys Fischecke“im Hannen-Center. Die 56-Jährige hat in dieser langen Zeitspanne viele Einzelhänd­ler kommen und gehen sehen. Ihr Laden aber hat sich als Treffpunkt für Kenner von Fischspezi­alitäten etabliert. „Wenn man Einsatz zeigt und alles mit Lust und Liebe zubereitet, dann ist es möglich“, fasst die Inhaberin zusammen.

Sie und Mitarbeite­rin Renate Metzges kennen die meisten Kunden beim Namen. Zu den Stammkunde­n zählt etwa der Neusser Heinz Friedrich Elflein, der auf seiner Homepage ein ausführlic­hes Kulinarium führt. „Um Vergleichb­ares zu finden, müssten wir schon nach Düsseldorf zum Karlsmarkt fahren“, schwärmt Elflein. „Ich bin mit Fisch groß geworden in der alteingese­ssenen Räucherei meines Opas und meines Vaters“, erklärt Haasnoot-Schumacher ihre Passion. Jeden Donnerstag erhält sie fangfrisch­e Ware, vorwiegend aus den Niederland­en. Alle Salate sind hausgemach­t, gerne fettreduzi­ert, wie etwa der Heringssti­pp mit Kefir.

Schräg gegenüber von Corrys Fischecke ist Uwe Kleinekath­öfers Käseladen Anlaufstel­le für Spezialitä­ten jenseits der Massenware. Der 54-jährige legt den Schwerpunk­t auf Käse aus bäuerliche­r Herstellun­g und Bergkäse. „Das sind Produkte, die einen Top-Ursprung haben. Es gibt nichts Besseres als Bergmilch“, betont Kleinekath­öfer. Seine Eltern hatten bereits in Frankreich bei Bauern und in Klöstern nach besonderen Käse geforscht. Vor vier Jahren übernahm er „Weegers Käselädche­n“. Der Kundenkrei­s zieht sich von seinem früheren Standort in Essen bis nach Düsseldorf und Neuss. Auch hier zählt Feinschmec­ker Elflein zur Stammkunds­chaft. Da Kleinekath­öfer begeistert­er Koch ist, hat er ein ausgeprägt­es Gespür für kulinarisc­he Kreationen mit Käse. Auch davon profitiere­n die Kunden, wie etwa Brigitte und Johannes Theißen, die begeistert von seinen Emp- fehlungen für ihr letztes Raclette schwärmen.

Ulrike Freiers Lädchen „Feder und Tinte“ist wie eine Einladung in eine Welt jenseits der Schnellleb­igkeit. Hier finden Liebhaber seit sechs Jahren hochwertig­es Papier, ausgewählt­e Schreibger­äte, Kalligraph­ie-Bücher und Geschenkid­een. „Wenn wir einen Kunden erreichen, können wir ihn auch begeistern“, sagt Freier, die vom Fluch und Segen der sozialen Medien spricht. Sie selbst nutzt das Internet als Plattform und wird darüber von auswärtige­n Kunden wahrgenomm­en. Die nehmen mitunter für einen ihrer Kalligraph­ie-Kurse eine Hotelübern­achtung in Kauf. Ebenso ist ihr der nahe Kunde wichtig. „Dafür tun wir auch einiges“, erzählt die Geschäftsf­rau.

Sie ist etwa auf den Weihnachts­märkten von Schloss Dyck und in Düsseldorf präsent. Zweimal im Jahr bietet sie außerdem gemeinsam mit anderen Einzelhänd­lern den Abendbumme­l an. Und an jedem ersten Donnerstag im Monat gibt es bei ihr die Tee-Party. Dazu sagt sie: „Mit solchen Angeboten wollen wir dem Kunden eine Auszeit ermögliche­n. Heute kann natürlich jeder bequem vom Sofa aus bestellen, doch zu uns kommt, wer die persönlich­e Ansprache und Beratung mag“.

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FOTO: HPR Cornelia Haasnoot-Schumacher betreibt ihre „Fischecke“im HannenCent­er seit über 22 Jahren.

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