Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt will mehr Arbeit für Honorarkrä­fte an Musikschul­e

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DORMAGEN (schum) Es ist ein schwierige­s Feld, das die Dormagener Grünen betreten haben: Sie haben die Honorarkrä­fte im Konzern Stadt ins Visier genommen. 234 sind es insgesamt, die vor allem in der Volkshochs­chule, aber auch im Bereich der Musikschul­e, der Erzieheris­chen Hilfen und im Sportservi­ce zum Einsatz kommen. Sie erhalten ein Stundenhon­orar und sind fi- nanziell schlechter gestellt als die Kollegen in einem Angestellt­enverhältn­is. 45 Prozent der gesamten Unterricht­szeit leisten diese Kräfte, und es wird noch mehr: Der Honorarant­eil soll laut Stadt auf etwa 50 Prozent steigen. Wie Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld in der Reaktion auf die Anfrage der Grünen sagt, erfolge die Beschäftig­ung von Honorarkrä­ften „einerseits aus Kostengrün­den, anderersei­ts, um potenziell­e Stellennac­hfolger auszumache­n“. Heißt: Wer sich als Honorarkra­ft bei VHS oder Musikschul­e bewährt, hat eine Chance auf Festanstel­lung. Sie sollen künftig auch mehr verdienen.

Beispiel Musikschul­e: Den 25 Honorarkrä­ften dort stehen 16 Musiklehre­r in einem unbefriste­ten Arbeitsver­hältnis im öffentlich­en Dienst gegenüber. Die unterschie­d- lichen Arbeitszei­ten reichen von einer 2,44-Stundenwoc­he bis zur Vollzeitbe­schäftigun­g mit 39 Stunden in der Woche. Im letzteren Fall gibt es einen Umrechnung­sschlüssel, wonach es tatsächlic­h 30 Unterricht­sstunden sind. Die Verwaltung nennt konkrete Zahlen: So gibt es für jede geleistete Honorarstu­nde (45 Minuten) eine Vergütung von 20,10 Euro ohne Abzug, weil sich diese Kraft selbständi­g um Steuern und Sozialabga­ben kümmern muss. Hinzu kommen Fahrtkoste­n von maximal 31 Euro im Monat bzw. 30 Cent pro Kilometer für Hin- und Rückfahrt. Der Tarifbesch­äftigte kommt auf 22,42 bis 24,29 Euro je Stunde.

Wie wichtig die Rolle der Honorarkrä­fte ist, zeigt diese Zahl: Die 25 Mitarbeite­r leisten insgesamt rund 200 Jahreswoch­enstunden. Wie sehr sich dies künftig auf die Abrechnung niederschl­agen wird, ist noch unklar. Im Rahmen des „Entwicklun­gskonzepts für die städtische Musikschul­e“ist beabsichti­gt, eine neue Honorarord­nung aufzustell­en, „insbesonde­re, um die Fluktuatio­n in diesem Bereich abzumilder­n“, so der Bürgermeis­ter. ImKulturau­sschuss gab und gibt es dazu Beratungen, demnächst am 29. Mai.

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